Kirchheims Zweitliga-Basketballer haben gegen die Artland Dragons am Samstagabend den vierten Sieg in Folge errungen und sich damit in der Tabelle um gleich vier Positionen auf Platz sieben verbessert. In einer intensiven Partie zeigten die Ritter zu Spielbeginn und am Ende ihre Klasse und gewannen damit verdient gegen den Favoriten aus Quakenbrück. Ein wichtiger Sieg, denn nun warten innerhalb einer Woche die beiden Duelle gegen Spitzenreiter Rostock (Mittwoch, 17 Uhr) und den Tabellenzweiten aus Jena (Sonntag, 16.30 Uhr) auf die Teckstädter.
Das nächste Heimspiel, der nächste Sieg. Diesmal war es ein echter Big Point gegen einen starken Gegner. Während es mit Ehingen, Nürnberg und Hagen zuletzt gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte ging, war der Tabellenfünfte aus Quakenbrück, der zuvor mit beeindruckenden Siegen aufwarten konnte, von einem anderen Kaliber. Weil die für vergangenen Mittwoch geplante Partie gegen Leverkusen kurzfristig abgesagt werden musste, war es zudem ein Gegner, der entsprechend ausgeruht in die Begegnung gehen konnte. Bei den Dragons nach mehreren Wochen wieder mit dabei war Guard Adrian Breitlauch. Verzichten musste Headcoach Tuna Isler hingegen auf seinen verletzten Topscorer Gerel Simmons.
Den besseren Start erwischten am Samstag eindeutig die Hausherren. Mit aggressiver Verteidigung und schnellem Spiel setzten sie den Gegner von Beginn an unter Druck. Ein Ritter hatte sich dabei anscheinend besonders viel vorgenommen: Center Andi Kronhardt erwischte einen Start nach Maß und dominierte die Zonen an beiden Enden des Feldes. Als ob das nicht reichen würde, streute Kronhardt auch noch einen Dreier ein. Ein Kunststück, das ihm ansonsten eher selten gelingt. Zwölf Punkte des Kirchheimers im ersten Viertel sorgten für eine komfortable 31:16-Führung, die allerdings auch trügerisch war.
Im zweiten Abschnitt drehte sich das Spiel komplett. Ähnlich wie bereits gegen Hagen, ließen die Hausherren plötzlich nach. Die Gäste nutzten den spielerischen Freiraum und spielten ihre Systeme konsequent durch. Punkt für Punkt schmolz der Rückstand dahin. Zur Halbzeit lagen die Ritter zwar noch immer mit 45:37 in Front, doch auch im dritten Viertel besserte sich das Spiel aus Kirchheimer Sicht nicht. Auch offensiv lief wenig zusammen. „Wir hatten nach den vielen Spielen in den letzten Wochen schwere Beine. Das hat man gesehen“, stellte Knights-Geschäftsführer Chris Schmidt fest. „Trotzdem sind wir deutlich stabiler als noch vor ein paar Wochen.“
Starke Schlussphase
Beim 47:45 ging dann plötzlich ein Ruck durch die Kirchheimer Mannschaft. Angeführt von Richie Williams, der vor allem in der Defensive Führungsstärke zeigte, arbeiteten sich die Teckstädter zurück ins Spiel. Zur Viertelpause lagen sie wieder mit 62:56 in Führung, und auch im Schlussabschnitt bäumten sich die Knights nocheinmal auf. Sieben Punkte in Serie durch Tim Koch führten zum Stand von 76:68. Zwei weitere wichtige Dreier durch Kronhardt und Williams erhöhten auf 84:72. Es war die Vorentscheidung knapp zwei Minuten vor Ende des Spiels.
„Das war ein wichtiger Erfolg für uns. Heute haben wir die müden Beine gespürt und uns dennoch durchgekämpft“, freute sich Kirchheims Coach Igor Perovic. „Unsere Mannschaft ist tief besetzt, und wir haben im Schlussviertel die Spieler gefunden, die uns den Sieg nach Hause gebracht haben.“ Ein spezielles Lob gab es an diesem Tag für die Arbeit unter den Körben. „Unsere Center haben einen tollen Job gemacht und Richie hat uns in der zweiten Halbzeit stark angeführt“, sagte Knights Coach Igor Perovic.
Durch den Sieg katapultieren sich die Kirchheimer in der wegen zahlreicher Spielausfälle stark verzerrten Tabelle auf Platz sieben. Bereits am Mittwoch wartet auf die Ritter die bisher wohl härteste Prüfung:. Gegner in der Sporthalle Stadtmitte sind die Rostock Seawolves. Der derzeitige Tabellenführer besiegte am Samstag Schwenningen mit 85:78. Am darauffolgenden Sonntag führt die Reise die Kirchheimer nach Jena zum Tabellenzweiten. cs