Basketball
Ein Typ nach Geschmack des Trainers

Basketball Nach zuletzt vier verlängerten Verträgen stellen die Knights ihren ersten Neuzugang vor: Luka Kamber spielte unter Perovic schon in Elchingen. Von Bernd Köble

Bisher hieß das Motto Bestandssicherung. Jetzt präsentieren die Knights das erste neue Gesicht. Allerdings: Völlig neu ist Luka Kamber gar nicht. Zumindest nicht für Kirchheims Cheftrainer Igor Perovic. Der zählte den 26-jährigen Deutsch-Kroaten, der spielerisch auf dem Flügel beheimatet ist, noch im Frühjahr letzten Jahres in Elchingen zu seinen Aufstiegshelden. Helden, die, wie man weiß, dann gar nicht aufgestiegen sind. Nach dem Verzicht des Pro-B-Meisters zog Kamber weiter zum niederösterreichischen Erstligisten Arcadia Traiskirchen, mit dem er in diesem Jahr Platz neun belegte. Ein Klub vor den Toren Wiens, der immerhin schon dreimal Landesmeister und ebensooft Pokalsieger war.
Das es Kamber nun ins Schwabenland zieht, hat einen einfachen Grund: Der 2,03 Meter große und 100 Kilo schwere Modellathlet hat bei seinem alten und neuen

 

„Für uns ist das ein spannendes Projekt.
Chris Schmidt
Der Geschäftsführer der Knights traut dem ersten Neuzugang auch in der Pro A eine tragende Rolle zu.

Coach einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Kamber spielt offenbar das, was Perovic liebt: kompromisslosen und körperbetonten Basketball. Der Mann mit deutschem Pass, der in Berlin geboren wurde, erhielt seinen basketballerischen Feinschliff am US-College Nicholls State. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland heuerte er 2017 zunächst bei Eintracht Stahnsdorf in der Pro B an bevor er ein Jahr später bei den Titans in Dresden unterschrieb.
Unter Perovic spielte er in Elchingen dann seine größten Stärken aus: seine Robustheit, die sich statistisch in 5,2 Rebounds pro Spiel niederschlägt, und eine 41-prozentige Wurfquote aus der Distanz. Kamber ist bei durchschnittlich zehn Punkten pro Spiel ein offensiv äußerst variabler Spieler. Er ist wie zuletzt Kapitän Kevin Wohlrath sowohl auf den Flügeln, wie auch als Power Forward auf der Drei einsetzbar. Allerdings kräftiger und damit einer, der sich auch in der Zone mit dem Rücken zum Korb behaupten kann. Eine 85-prozentige Erfolgsquote von der Linie ist überdies etwas, das sich in jeder Bewerbung gut macht. „Außerdem ist er ein angenehmer Typ, der sehr gut zu uns passt,“ sagt Igor Perovic über eine Eigenschaft, die gerne unterschätzt wird.
Knights-Geschäftsführer Chris Schmidt musste sich von seinem Headcoach nicht lange überzeugen lassen. Für ihn war die Vielseitigkeit des 26-Jährigen ein entscheidendes Kriterium. Schmidt spricht von einem spannenden Projekt. „Es wird interessant sein, zu sehen, wie er sich unter Igor in der Pro A akklimatisiert,“ sagt er.
Offizieller Trainingsauftakt für die Knights ist zwar erst in knapp sechs Wochen. Bälle zischen in der Sporthalle Stadtmitte allerdings schon jetzt durch die Reuse. Perovic startete am Mittwoch mit ausgewählten Jugendspielern und den deutschen Kräften Andi Nicklaus, Till Pape und Tim Koch in ein erstes freiwilliges Sommertraining.

 

Knights erhalten Lizenz ohne Auflagen

Formal ist die neue Saison für die Knights gesichert: Die Kirchheimer sind einer von zwölf Vereinen in der Pro A, die von der Zweiten Liga eine Lizenz ohne Auflagen erteilt bekommen haben. Für fünf Vereine ist die Startberechtigung an weitere Bedingungen geknüpft. Neben den beiden Aufsteigern Itzehoe Eagles und VfL Bochum sind das die etablierten Pro-A-Teams aus Nürnberg, Karlsruhe und Paderborn.
Einziger Absteiger aus der BBL ist bisher die Mannschaft von Rasta Vechta. Als einziger Aufsteiger hat Pro-A-Meister Heidelberg eine Lizenz für die Erste Liga beantragt. Wie viele Mannschaften tatsächlich in der kommenden Saison in der Pro A vertreten sein werden, steht allerdings zur Stunde noch nicht fest, weil das Lizenzierungsverfahren in der BBL noch läuft.bk