Kirchheim. Musikalisch eröffnet wurde die Veranstaltung durch den Spielmannszug der Feuerwehr des Vereins der Freunde und Förderer der historischen Feuerwehrtechnik Kirchheim. Dessen Vorsitzender Helmut Eiting begrüßte die zahlreichen Besucher. Sein besonderer Gruß galt Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker als Schirmherrin der Veranstaltung sowie allen Teilnehmern, die mit ihren Oldtimerfahrzeugen aus nah und fern angereist waren. Die Besucher konnten Feuerwehrgeschichte hautnah erleben. Im Blickpunkt standen dabei die beiden Magirus-Kraftspritzen KS 20, Baujahr 1923, der ehemaligen Werkfeuerwehren Kolb & Schüle in Kirchheim und Bad Urach sowie das älteste fahrbare Löschfahrzeug Baden-Württembergs der Feuerwehr Aalen: ebenfalls eine Magirus-Kraftspritze aus dem Jahr 1920.
Mit sichtlicher Freude erwähnte die Oberbürgermeisterin, dass an diesem Tag die Augen der Vereinsmitglieder „mit den auf Hochglanz polierten Oldtimern um die Wette glänzten“. In den Mittelpunkt ihrer Ausführungen stellte sie den Lebenslauf der beiden 90-jährigen Magirus-Kraftspritzen. „Mit ihnen stehen zwei Zeuginnen der technischen Hilfeleistung in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts vor uns.“ Die Kirchheimer KS 20, Indienstnahme am 27. Mai 1923, war zudem die erste Motorspritze im Altkreis Kirchheim mit einem Beschaffungspreis von 25 000 Mark. Schon im ersten Betriebsjahr rückte die KS 20 zusammen mit der Kirchheimer Feuerwehr zu drei Bränden im Stadtgebiet aus und brachte es bis 1956 auf insgesamt 27 Einsätze bei Großbränden. Außerdem war die Kraftspritze von 1942 bis 1945 nach Bombenangriffen in Stuttgart mehrfach im Einsatz. Diese hatte sie glücklicherweise unbeschadet überstanden. „Wenn heute ein Exponat des Feuerwehrmuseums gefeiert wird, heißt das auch, dieses Museum und seine Macher zu ehren“, sagte die Oberbürgermeisterin. „Denn der Verein genießt einen hohen Stellenwert. Er bewirkt mit seinem Team eine hohe Werbewirksamkeit für die Feuerwehr und die Stadt.“
Im Rahmen der Veranstaltung wurde Stadtbrandmeister Roland Schultheiß geehrt. Im Auftrag des Vereins überreichte ihm die Oberbürgermeisterin die Medaille für besondere Verdienste in Silber für sein großes Engagement in all den Jahren seit der Vereinsgründung.
Mit großem Interesse begutachteten die Besucher die breite Palette der historischen Löschfahrzeuge, die von Drehleitern mit einer Steighöhe von 18 bis 25 Metern über Tanklöschfahrzeuge und Löschfahrzeuge reichte. Die weiteste Anreise hatten die Feuerwehrkameraden aus Bretten mit ihrem Mercedes-Benz Mannschafts- und Gerätewagen, Baujahr 1934. Im Blickpunkt standen aber auch die Fahrzeuge des Vereins, die unter anderem mit dem Hansa-Lloyd-Löschfahrzeug absolute Raritäten sind, und die historischen Schätze im Feuerwehrmuseum.
Mit einem schrillen Pfiff aus der Pfeife der Magirus-Dampfspritze, Baujahr 1908, wurden die Besucher zur Löschvorführung in den Hof der Feuerwache gerufen. Es ist eine absolute Seltenheit, die Dampfspritze in voller Aktion live zu erleben.
Für die Jugendlichen gab es ein Zielspritzen im Feuerwehrhof und für die ganz Kleinen wurde Kinderschminken im Feuerwehrmuseum angeboten.