Hauptversammlung beim Liederkranz Schopfloch – Michael Ströhle neuer Erster Vorsitzender
Eine besondere Erfahrung bei der Backaktion

Nach einem musikalischen Auftakt, dem gemeinsam gesungenen Chorsatz „Wenn alle Brünnlein fließen“, konnte die Erste Vorsitzende Claudia Stein 20 Mitglieder, unter ihnen Ortsvorsteher Gunter Berger, zur Jahreshauptversammlung begrüßen.

Lenningen. Die Berichte von Claudia Stein, Dirigent Marcus Mittenzwei für Gemischten Chor und AlbCappella – in Vertretung verlesen durch den Zweiten Vorsitzenden Willi Strehle – und Stefan Lipka für die Akkordeongruppe und den Beerdigungschor, riefen die verschiedenen Veranstaltungen, Auftritte und Einsätze des vergangenen Jahres in Erinnerung. Eine besondere Erfahrung war etwa die Backaktion des Liederkranzes Ende April. Das wunderbare Brot fand am letzten Tag kaum Käufer, da durch die lange Sperrung der Ochsenwanger Steige Schopfloch vom Durchgangsverkehr abgeschnitten war und zudem gegen Mittag derart in einer Nebelwand verschwand, dass man die Verkäufer im Stand am Rathaus trotz Warnwesten erst sah, als man schon fast vorbeigefahren war. Dank großflächiger Aktivierung der Freundes- und Bekanntenkreise bis hin nach Stuttgart mussten die Gefriertruhen der Vereinsmitglieder aber schließlich doch nur wenige überzählige Laibe aufnehmen.

Die Auftritte beim Treffen der Lenninger Chöre und die beiden Abende „Singen auf der Alb“ im Haberhaus verliefen dagegen wie geplant. Ein Wetter wie aus dem Bilderbuch förderte das Sonnwendfeuer: gute Stimmung, viele Besucher und milde Temperaturen bis in die späte Nacht. Beim Fleckenfest in der Ortsmitte brachten sich die Vereinsmitglieder wieder in gewohnt umfangreichem Maße ein, beim eröffnenden Gottesdienst spielte die Akkordeongruppe.

Gegen Ende der Sommerferien führte der Vereinsausflug in die „Spielestadt“ Ravensburg: Das eindrucksvolle „Museum Humpisquartier“ wurde den Schopflochern in zwei unterschiedlichen thematischen Führungen nahegebracht. Beim anschließenden „Tag des Spieles“ gab es für alle die unterschiedlichsten Möglichkeiten, Neues und Bekanntes in kleinen oder sogar übermannsgroßen Spielen zu entdecken. Und schließlich öffneten zugleich am „Tag des offenen Denkmals“ manche sonst das ganze Jahr verschlossenen Gebäude ihre Türen.

An Erntedank gestaltete die Akkordeongruppe den Gottesdienst in der Schopflocher Johanneskirche mit. Die Empore konnte die Spieler kaum fassen, denn zum ersten Mal spielte auch die Akkordeonjugend beim Gottesdienst mit. Das Herbstkonzert führte die Zuhörer und Beteiligten musikalisch durch alle Jahreszeiten. Den Schlusspunkt der Veranstaltungen bildete wieder das „Singen am Weihnachtsbaum“ am Nachmittag des dritten Advent. Im Familiengottesdienst an diesem Nachmittag war der Projekt-Kinderchor von Liederkranz und Kirchengemeinde dabei. „AlbCappella“ und Gemischter Chor sangen darüber hinaus bei den Gottesdiensten an Karfreitag, Volkstrauertag und Heiligabend.

Der Beerdigungschor gehört zwar organisatorisch zur Kirchengemeinde, doch die Sänger singen mittlerweile alle auch in den Chören des Liederkranzes. Die Aufteilung der Leitung zwischen Marcus Mittenzwei (Proben) und Stefan Lipka (Singen bei den Trauerfeiern) hat sich gut eingespielt.

Die Akkordeongruppe geht in der Verbindung mit den Spielern der „Eintracht Dettingen“ einen guten Weg. Erfolgreiche Proben mit Spaß und Freude aller Teilnehmer führen zu zahlreichen Auftritten bei den beiden Vereinen: zwei Jahresfeiern, Muttertagshock in Dettingen, Gottesdienste, Musik bei den Feiern vor Weihnachten, Mitwirkung beim Chortreffen zum Vereinsjubiläum in Köngen, Sonnwendfeier in Schopfloch mit Musik und Bar und vieles mehr.

Nach der Jahresrückschau auf den Kinderchor und die Projektarbeit zum Familiengottesdienst am dritten Advent, gab Kassier Martin Wünsche einen Überblick über die Finanzen. Obwohl die Veranstaltungen des Liederkranzes einen Gutteil zur Finanzierung des Vereins beitragen (müssen), dürften sie aber auf gar keinen Fall nur aus finanzieller Hinsicht betrachtet werden. Schließlich sei das Hauptanliegen die Pflege des kulturellen Erbes in geselliger Gemeinschaft. Die Kassenprüfer bestätigten die gute und korrekte Verwaltung der Finanzen.

Es folgte eine lebhafte, interessierte Diskussion, bei der auch Projekte neu skizziert oder wieder aufgegriffen wurden: Teilnahme am Scheunensommer mit einem Projektchor, Kinderferienprogramm und anderes. Auch die Frage, wie der Liederkranz einen guten Platz bei den Schopflocher Bewohnern haben kann, bewegte die Anwesenden.

Ortsvorsteher Gunter Berger warb für ein gutes Miteinander von Vereinen und politischer Gemeinde, informierte über verschiedene Neuerungen und nahm Anregungen aus der Versammlung entgegen.

Am Ende der Aussprache beantragte er die Entlastung der Vorstandschaft, die von den Mitgliedern einstimmig erteilt wurde. Etliche Ämter im Verein waren neu zu besetzen. Die Wahlen waren gut vorbereitet, sodass sich für alle Posten rasch Kandidaten fanden. Bereits nach kurzer Zeit konnte das Ergebnis bekannt gegeben werden: Erster Vorsitzender Michael Ströhle, Schriftführerin Ute Hiller, Notenwart Walter Schmid, Beisitzerin für den gemischten Chor Edith Flügel, Beisitzerin für „AlbCappella“ Meike Hiller, Kassenprüfer Wolfgang Eiberger und Pressewart Stefan Lipka

Michael Ströhle hob das Engagement von Claudia Stein hervor, die sechs Jahre in der Vorstandschaft war: von 2008 bis 2011 als Zweite Vorsitzende und von 2011 bis 2014 als Erste Vorsitzende. Sie hatte sich nicht mehr zur Wahl gestellt. Gewürdigt wurde auch Walter Allgayer, der 19 Jahre im Beirat und seit 1996 Notenwart war und nun sein Amt in jüngere Hände übergab.

Der neue Erste Vorsitzende Michael Ströhle will sich dafür einsetzen, dass der Liederkranz auch weiterhin sich den gesellschaftlichen Veränderungen der Zeit in Familien- und Altersstrukturen, sozialem Gefüge, Schulsystem und anderem stellt. „Trotz dieser Schwierigkeiten soll Vereinsarbeit Spaß machen, die Traditionen sollen weitergeführt und mit neuem Leben gefüllt werden, so dass sich der Verein glaubhaft positiv nach innen und außen darstellen kann“, erklärte er. sl