Der Teckbote hat Stimmen eingefangen: Welche Koalition wünschen sich die Menschen aus der Region?
„Eine Große Koalition ist am wahrscheinlichsten“
Welche Koalition künftig Deutschland regieren wird, ist noch ungewiss. Kommt die Große Koalition? Oder vielleicht doch Schwarz-Grün? Der Teckbote hat in der Kirchheimer Fußgängerzone Passanten gefragt, welche Koalition sie an der Macht sehen wollen.
Sven Latzke
Kirchheim. Sven Latzke aus Stuttgart rechnet mit einer Großen Koalition – wünschen würde sich der 35-Jährige allerdings Schwarz-Grün. „Das fände ich ganz interessant“, sagt er. Die Themen der Grünen wie Umweltschutz und Energiepolitik seien wichtig; in einer schwarz-grünen Koalition würde diesen eine größere Bedeutung zukommen. Mit einer Großen Koalition habe Deutschland keine guten Erfahrungen gemacht, sagt Sven Latzke. Und Rot-Rot-Grün, das rein rechnerisch möglich wäre, ist für ihn völlig undenkbar. „Mit den Linken kann man keine seriöse Politik machen“, betont er.
Das sieht auch Christa Rothmaier aus Reichenbach/Fils so: Die Linken sind der 84-Jährigen zu
Christa Rothmaier
extrem. Welche Koalition künftig regieren wird, ist für die Seniorin schwer zu sagen. Von Schwarz-Rot hält sie jedenfalls nichts. „Schwarz-Grün ist die beste Alternative.“
Volker Kirschenlohr aus Reichenbach/Fils spricht sich indes für eine Große Koalition aus CDU/CSU und SPD aus. „Das ist am sinnvollsten“, sagt der 69-Jährige. Bei einer Großen Koalition seien die
Volker Kirschenlohr
Differenzen nicht so groß wie bei Schwarz-Grün. Die CDU sei ein Stück nach links gerückt, weshalb sich der Reichenbacher gut eine gemeinsame Arbeit von Schwarz und Rot vorstellen kann. Leben könnte er auch mit einer rot-rot-grünen Konstellation. Dass sich die SPD weigert, mit den Linken zu koalieren, findet Volker Kirschenlohr schade. „Das Programm der Linken wäre für die Bürger nicht schlecht. Was sich davon umsetzen ließe, steht natürlich wieder auf einem anderen Blatt.“
Nicole Aba aus Kirchheim ist es hingegen „relativ egal“, welche Koalition künftig in Deutschland das
Nicole Aba
Sagen hat. Die 30-jährige junge Mutter hat am Wahlsonntag zwar ihre Stimme abgegeben, dennoch ist sie der Meinung, dass die Parteien sich zu sehr ähneln und „dass ja doch alles so bleibt wie es vorher war“. Eine Große Koalition hält sie für die Zukunft Deutschlands am wahrscheinlichsten.
„Ziemlich enttäuscht“ vom Ergebnis der Bundestagswahl ist Andrea Herpel aus Kirchheim. Die 46-Jährige hätte sich eine rot-grüne Regierung gewünscht. Dafür allerdings fand sich keine Mehrheit.
Andrea Herpel
Auch sie glaubt, dass eine Große Koalition kommen wird. Damit tut sie sich jedoch schwer. „Die CDU und Angela Merkel liegen mir einfach nicht“, räumt sie unumwunden ein.
Auch Alfred Krause aus Kirchheim hätte sich darüber gefreut, wenn sich am Sonntag eine Mehrheit für eine rot-grüne Regierung gefunden hätte. Er rechnet damit, dass sich CDU/CSU und SPD
Alfred Krause
zusammentun. Eine solche Konstellation sei jedoch schlecht für Deutschland, glaubt der 61-Jährige. „Hier sind die Unstimmigkeiten viel zu groß“, sagt Alfred Krause und nennt zum Beispiel das Thema Pkw-Maut. Schwarz-Grün würde allerdings noch weniger zusammenpassen, ist der Kirchheimer überzeugt. Bei einer solchen Kombination gebe es viele Differenzen, die eine Zusammenarbeit schwierig gestalten würden.
Das bestätigt Claudia Frank aus Owen. Der 21-Jährigen wäre eine rot-grüne Regierung am liebsten gewesen. Denn SPD und Grüne hätten am wenigsten Kompromisse miteinander eingehen müssen,
Claudia Frank
ergänzt die junge Frau. Vom Wahlausgang ist Claudia Frank enttäuscht, überrascht ist sie jedoch nicht. Auch das katastrophale Abschneiden der FDP ist für die 21-Jährige nicht verwunderlich. Die Liberalen hätten vieles versprochen und nicht gehalten. „Das haben sich die Wähler anders vorgestellt.“