Kaum hat sich der Jahrhundertsommer verabschiedet, schlägt das Wetter Kapriolen. Sehr zum Leidwesen der balltretenden Freiluftsportler. Dauerregen, Schneetreiben, tiefer rutschiger Boden, Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt - nichts, was des Fußballers Herz erfreut. Diesen unliebsamen Begleiterscheinungen fielen gestern in der Teckregion einige Partien wegen Unbespielbarkeit der Plätze zum Opfer.
Wenn die Absage rechtzeitig schon am Morgen erfolgt wie bei Unterlenningen gegen Jesingen, erübrigt sich die Anreise der Gastmannschaft und verursacht auch keine Schiedsrichterkosten. Dumm nur, wenn beide Teams schon vor Ort sind und gerne gespielt hätten, wie in Owen gegen Ötlingen II. Das Spiel der Reserve gegen Aich II (3:3) fand noch statt, danach fand der Pfeifenmann den Platz für nicht mehr bespielbar, kassierte aber das Schiri-Geld. Owens Pressewart Harry Streicher schelmisch: „Vielleicht hatte er einfach keine Lust mehr“.
Nicht ideal waren auch die Bedingungen auf dem Oberen Wasen. „Der Platz war rutschig. Dass überhaupt angepfiffen wurde, hat uns verblüfft“, meinte Naberns Abteilungsleiter Michael Dangel. Noch verblüffender das 1:0-Siegtor des TB Neckarhausen in der 89. Minute. Ein Eckball tupfte im Strafraum einmal auf und sprang ungehindert ins Tor. Dangel: „Unsere Jungs tun mir leid. Sie waren in der zweiten Halbzeit drückend überlegen, nur nicht clever genug.“ Tiefer Boden in Neckartailfingen kostete den TSV Ötlingen zwar viel Kraft, aber keine Punkte. Die Elf vom Rübholz hatte in der Endphase noch so viel Reserven und laut Trainer Benedetto Savoca auch etwas Glück, den 3:2-Vorsprung nach einem Eigentor-Geschenk ins Ziel zu retten. Ötlingens 2:2 resultierte aus einem Elfmeter. Als Michele Canora in den Strafraum kurvte, wurde von Torwart Christian Kimmich am Trikot gezogen. Der Gefoulte verwandelte sicher.
Keine Probleme mit den Bodenverhältnissen hatte der TSV Notzingen (er spielte auf Kunstrasen), dafür umso mehr mit dem Gegner, der zweiten Garnitur der SF Dettingen. „Unsere Mannschaft konnte ihr Leistungsvermögen nicht abrufen. Das Glück hat sie verlassen“, bedauerte Pressewart Bernd Janko. Durch die 2:3-Heimniederlage hat der TSV den Kontakt nach oben verloren.
In der Kreisliga B geht der Zweikampf an der Spitze unvermindert weiter. Auf der Alb warf Weilheim II elf Schneebälle ins Tor der Spielgemeinschaft Neuffen/Kohlberg II. Nach 20 Minuten führte der Spitzenreiter schon mit 5:0. Mit fünf Treffern und drei aufgelegten empfahl sich Paul Schrievers ebenso für die Landesligatruppe wie der dreifache Torschütze Timo Bühler. Trainer Robert Walter: „Eigentlich hätte das Spiel abgebrochen werden müssen. Die zweite Halbzeit war nur noch ein Gerutsche.“
Schwerer tat sich Titelkonkurrent TG Kirchheim gegen den TSV Oberlenningen, der sich tapfer wehrte. Erst in der 51. Minute brach Tim Lämmle den Bann. Lenningen hat auch schon gegen Weilheim gespielt. Trainer Hamit Geckin zum Quervergleich: „Die TG ist vorne stärker, Weilheim insgesamt kompakter und für mich der Favorit.“
In der Staffel 7 ist der TSV Schlierbach als einziger Teckverein ein Exot. Anfangs war’s ungewohnt, mittlerweile fühlen sich Trainer Cesare d’Agostini und seine Jungs sehr wohl zwischen all den Mannschaften aus der Göppinger und Geislinger Region. Der Aufstieg ist das erklärte Ziel des Tabellendritten. „Ich bleibe so lange, bis es klappt“, betont d’Agostini.
Mit Catania und Wernau hat er dieses Erfolgserlebnis schon genossen. Eine Vor-Vor-Entscheidung fällt am kommenden Wochenende im Heimspiel gegen das Abwehrbollwerk FC Donzdorf II. Unerreichter Rekord weit und breit: der Spitzenreiter hat erst zwei Gegentore kassiert.