In den Kommunen ist der Diskussionsprozess in vollem Gang. Bürgermeister Johannes Züfle hat im Namen der Verwaltungsgemeinschaft Weilheim dafür plädiert, den Standort Schafbuckel aus der Planung herauszunehmen. Dettingens Bürgermeister Rainer Haußmann hat beim Standort Käppele „erhebliche artenschutzrechtliche Bedenken“. Bis Ende November können Bürger, Behörden, Umweltverbände, Städte und Gemeinden Stellung nehmen. Sie werden beim Verband Region Stuttgart gesammelt und geprüft. „Die Gemeinden können gegen Standorte protestieren und werden auch gehört“, sagt Thomas Kiwitt. Man werde aber nicht allem Rechnung tragen können.
Lärmschutzrechtliche dagegen schon. Wer Windräder bauen will, muss bestimmte Abstände einhalten, zum Beispiel 700 Meter zu Wohngebieten. „Niemand muss Angst haben, dass in seine Eigentumsrechte eingegriffen wird“, beschwichtigt Thomas Kiwitt.
Der Verband Region Stuttgart bemüht sich darüber hinaus, die Eingriffe ins Landschaftsbild so gering wie möglich zu halten. „Landmarken wie die Teck sind ohnehin ausgeschlossen“, sagt Thomas Kiwitt. Darüber hinaus sollen Anlagengruppen gebildet werden, um zu verhindern, dass überall einzelne Windräder stehen. Zwischen diesen Gruppen muss ein Abstand von fünf Kilometern eingehalten werden. In diesem Vorgehen sieht Kiwitt die Stärke des Verbands Region Stuttgart. „So etwas schafft man nur mit Planung“, sagt er.
Laut Thomas Kiwitt stehen einige Investoren bereits in den Startlöchern. „Es laufen bereits Grundstücksverhandlungen“, sagt er, ohne einen konkreten Standort zu nennen. Auch Stadtwerke hätten Interesse angemeldet. „Das Thema regionale Wertschöpfung scheint populär zu sein“, sagt Thomas Kiwitt. Das gibt ihm Hoffnung für die Akzeptanz der Standorte. Investoren müssen sich allerdings gedulden. Erst wenn die Regionalversammlung in Stuttgart die Änderung des Regionalplans beschlossen hat, kann gebaut werden. Ein Datum will Thomas Kiwitt nicht nennen. Geplant ist, das Verfahren 2013 abzuschließen. Garantieren kann er es jedoch nicht. „Wir sind uns der notwendigen Eile bewusst, wollen aber keine Abstriche bei der Qualität der Planung machen“, sagt Thomas Kiwitt. An Standorten, die unstrittig sind, könne jedoch früher mit dem Bau von Windrädern begonnen werden.
Der Verband Region Stuttgart informiert Bürger bei öffentlichen Veranstaltungen über mögliche Standorte und das weitere Verfahren. Die Informationsveranstaltung im Landkreis Esslingen findet am Donnerstag, 4. Oktober, um 19.30 Uhr im Quadrium in Wernau statt.