Anrufsammeltaxi wird für 2015 und 2016 neu ausgeschrieben
„Erfolgsmodell“ soll weiterlaufen

Die Stadt Kirchheim will den Betrieb von Anrufsammeltaxi und Rufbus für die Jahre 2015 und 2016 neu ausschreiben und damit eine „Erfolgsgeschichte“ fortsetzen. Zur Diskussion stehen allerdings noch Kontrollmechanismen wie beispielsweise ein digitaler Fahrtenschreiber.

Andreas Volz

Kirchheim. Seit über 20 Jahren gibt es in Kirchheim und Umgebung das Anrufsammeltaxi (AST). Vor etwas mehr als zehn Jahren kam der Rufbus hinzu. Beide Ergänzungen zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bezeichnete Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker nun im Finanz- und Verwaltungsausschuss als „Erfolgsgeschichte“. Es sei ein Angebot, das vor allem für Jugendliche und für Frauen eine große Hilfe sei, wenn sie außerhalb der ÖPNV-Zeiten unterwegs sind.

Stadtrat Ralf Gerber (Freie Wähler) ist ebenfalls davon überzeugt, dass das „Erfolgsmodell“ weiterlaufen muss. Er regte aber zusätzlich noch an, einen digitalen Fahrtenschreiber oder eine digitale Belegabrechnung mit in die Ausschreibung aufzunehmen – unter dem Vorbehalt, dass das technisch überhaupt möglich ist.

Andreas Kenner (SPD) stellte fest, dass die Stadt Kirchheim mit ihrer Beteiligung am Anrufsammeltaxi auch einen wichtigen Dienst für die Umlandgemeinden leiste: „Die Kirchheimer Jugendlichen kommen viel leichter nach Hause.“ Sie seien also gar nicht so sehr auf das AST oder den Rufbus angewiesen wie Jugendliche aus Kommunen in der Umgebung.

Für die CDU-Fraktion unterstrich Michael Gänssle, dass das AST auch unter dem Aspekt „öffentliche Sicherheit und Ordnung“ weiterbetrieben werden müsse. Außerdem stimmte er Ralf Gerbers Vorschlag zu, über Kontrollmechanismen nachzudenken.

Siegfried Pöschl (FDP/KiBü) betonte, dass es auch im Interesse der Unternehmen sei, die Dienstleistung nur für zwei Jahre auszuschreiben. Damit wäre die Festlegung auf einen bestimmten Preis nicht langfristig bindend für das Unternehmen, das letztlich den Zuschlag erhält. Und möglicherweise sei der Stand der Technik im Hinblick auf die geforderten Kontrollmechanismen bis zur nächsten Ausschreibung 2016 noch weiter fortgeschritten.

Katja Seybold (CIK) dagegen fragte nach einer Telefonnummer, unter der man sich schnell und zeitnah beschweren könne, wenn man einmal vergebens auf ein Taxi gewartet habe. Eine solche Telefonnummer gebe es, meinte Ordnungsamtsleiter Marcus Deger. Sie sei auch auf der Homepage genannt. – Ein Versuch, diese Telefonnummer zu finden, war gestern aber nicht sonderlich erfolgreich. Die einzige Telefonnummer, die sich im Internet auf Anhieb zum AST finden lässt, ist die Nummer, um ein Taxi zu bestellen. Fraglich bleibt, ob das dann auch gleichzeitig die Beschwerdenummer sein kann.

Was die Kontrollmechanismen betrifft, sagte Oberbürgermeisterin Matt-Heidecker in der Ausschusssitzung zu, dass die Stadtverwaltung überprüfe, ob das technisch machbar ist. Sollte diese Prüfung positiv ausfallen, werde die Kontrollmöglichkeit noch in die Ausschreibungsunterlagen aufgenommen. Nach dieser Zusage stimmten die Ausschussmitglieder der Ausschreibung ohne Gegenstimme oder Enthaltung zu.