Es tat und tut sich einiges bei den Teckteams in der Handball-Bezirksliga der Frauen. Neue Trainer, neue sportliche Leiter, zudem ein ganz seltener Besucher der Beletage - viel geboten in der hiesigen Szene. Die bemerkenswerteste Geschichte schrieb im Frühjahr der VfL Kirchheim mit dem Bezirksliga-Wiederaufstieg nach 17 Jahren Abstinenz. Trainer Martin Maier will nun dafür sorgen, dass der sportliche Aufschwung nicht zum Zwischenhoch wird. Hinter Trainer und Mannschaft liegen aufregende Wochen, was nicht nur an den intensiven Einheiten und einem Trainingslager Anfang August in der Sportschule Steinbach lag. Die A-Juniorinnen des VfL mussten wegen Personalmangels Ende Juni vom Spielbetrieb abgemeldet werden. Die Kirchheimer machten aus der Not eine Tugend und meldeten mit Unterstützung des verbliebenen Nachwuchses flugs eine zweite Frauen-Mannschaft für die Kreisliga an. „Die vergangenen Wochen waren nicht einfach für alle“, räumt Martin Maier ein, der sich festlegen musste, wer in welchem Kader steht. „Auch wir haben mit dem Problem zu kämpfen, dass Spielerinnen auswärts studieren oder wegen Auslandssemestern lange ausfallen“, sagt er. 13 Namen hat Maier für die „Erste“ auf dem Zettel, die eine oder andere Spielerin steht auf der Schwelle zwischen beiden Teams. In den Kader der „Ersten“ rückten überwiegend Eigengewächse auf. Nicht mehr dabei ist Stefanie Blank, die ihre Aktivenzeit im Handball beendet hat.
Die sportliche Leiterin des VfL, Marissa Jaensch, gibt derweil die Richtung vor. „Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt, umso mehr, weil wir 17 Jahre nicht mehr in der Bezirksliga waren und diese natürlich unbedingt halten wollen“, sagt sie. „Viele Bezirksliga-Aufsteiger stiegen postwendend wieder ab“, warnt auch Martin Maier. Realismus-Mangel? Herrscht beim VfL offenbar nicht.
Weilheim: Drüke folgt Klöhn
Neues Umfeld für den VfL Kirchheim, neuer Trainer dagegen beim TSV Weilheim: Christoph Drüke tritt die Nachfolge von Andreas Klöhn an, der laut Klubangaben aus beruflichen Gründen ein Trainer-Sabbatjahr einlegt. Neu-Coach Drüke spielte einst unter anderem bei der TG Nürtingen, war zuletzt Jugendtrainer in Nellingen. Drüke hatte wohl auch andere Angebote auf dem Tisch liegen. „Er weiß eben, dass unser Klub solide geführt wird“, meint Weilheims Sportlicher Leiter, Harald Lehmann. „Er wird die Mannschaft Schritt für Schritt weiterentwickeln“, ist Lehmann überzeugt. Die zuletzt lange abstiegsbedrohten Weilheimerinnen hoffen nun auf eine Saison in ruhigerem Fahrwasser. In der vergangenen Runde wurde der TSVW Tabellendrittletzter. Am 15. September starten die Weilheimerinnen bei der HSG Leinfelden-Echterdingen II in die neue Runde. Die „Zweite“ gehört weiterhin der Bezirksklasse an.
HSG „eine andere Hausnummer“
Neuer Verbund, neuer Trainer und ein neuer Geist: In Lenningen und Owen herrscht handballerische Aufbruchstimmung. Im Frauenteam fiel die Vorlaufphase für das neue Bündnis etwas länger aus, nachdem der TSV sein Frauenteam aus der Bezirksliga zurückgezogen hatte, wechselten einige Spielerinnen schon im Vorjahr zur SG Lenningen. Nun also der finale Vollzug unter neuem Namen und mit neuer Organisation. Markus Weisl heißt der erste Trainer des neuen Bündnisses. Er coachte zuletzt das Frauenteam des Württembergligisten SG Hegensberg/Liebersbronn und war zuvor lange Zeit Trainer des HT Uhingen-Holzhausen. Nicht nur der Übungsleiter ist neu, sondern auch die Position der Sportlichen Leiterin. Ex-Trainerin Nicole Schmid managt künftig alle drei HSG-Frauenteams. „Es bleibt hier nichts mehr wie es war, das hier ist eine andere Hausnummer“, zeigt sie sich gleichermaßen überzeugt wie beeindruckt von der neuen Gemengelage, zumal die HSG im Frauenbereich nun auch noch eine dritte Mannschaft gemeldet hat. Schmid: „Wir wollen den fünften Platz der vergangenen Runde toppen, ob es gleich zum Aufstieg reicht, ist die Frage.“
Hoffnungen ruhen unter anderem auf den drei Neuzugängen vom Landesligameister aus Bad Urach: Nathalie Kazmaier, Sandra Ebner und Torhüterin Lisa Kullen, die schon zuvor in Lenningen spielte. Am 21. September wird es ernst: Dann liefert die Mannschaft bei der HSG Deizisau/Denkendorf 2 ihr sportliches Erstlingswerk ab.