Kirchheim. Gaby Papenburg könnte im kommenden Juni Geschichte schreiben. Die bekannte Sportmoderatorin hat gute Karten, als erste Frau an die Spitze eines Fußball-Landesverbandes aufzurücken. Die 61-Jährige, einst unter anderem Gesicht der legendären Fußballsendung „ran“, will Präsidentin des Berliner Fußball-Verbands werden und, nach eigenem Bekenntnis, „Leben in die Bude bringen“. Die Nachricht aus der Bundeshauptstadt sorgt auch in der Region für Echo.
Hannelore Pink zeigt sich erfreut: „Ich schätze dies als große Chance für den Fußball ein“, Die Unparteiische aus der Schiedsrichtergruppe Nürtingen sieht es „als höchste Zeit an“, dass auch wichtige Positionen in Verbänden von fachkundigen Frauen besetzt werden.
Simon Heller, Chefcoach des Frauen-Landesligisten TSV Wendlingen, geht noch einen Schritt weiter: „Ich könnte mir Frauen auch als Trainerin eines Männer-Bundesligisten vorstellen.“ Die Kandidatur von Papenburg könne Impulse auch für Frauen in anderen Landesverbänden geben.
Caroline Müller, Vize-Kapitänin vom Landesligist TSV Wendlingen, sieht die Kandidatur als „Riesenchance“. Falls Gaby Papenburg gewählt würde, könnte dies Frauen als Vorbild dienen, solche Positionen zu übernehmen. „Warum sollte eine Frau diese Aufgabe nicht erfüllen können“, so Müller.
Natalie Bloss, Frauen- und Mädchenreferentin im Fußballbezirk Neckar/Fils, drückt Papenburg die Daumen: „Mit ihren Ideen und ihrer Erfahrung könnte sie neue Akzente setzen. Das wäre ein weiterer, wichtiger Schritt auf dem Weg zur Selbstverständlichkeit von Frauen im Fußballsport.“
Doris Imrich, die seit 1990 als Vorsitzende des VfL Kirchheim selbst ihren Mann in oberster Funktion steht, sieht Papenburgs Kandidatur als Ergebnis einer positiven Entwicklung: „Es gibt immer mehr Frauen in Führungspositionen, da Frauen mittlerweile Tür und Tor offen stehen.“ rei/pet