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Fünf Fragen an Siegfried Bosch

1. Sie sind seit 70 Jahren Mitglied im Musikverein Notzingen-Wellingen. Wie behält man so lang die Freude an der Musik?

Das geht nur, wenn die Frau mitmacht, und Musik muss einem gefallen. Wir sind eine rundum musikalische Familie. Tochter und Sohn spielen ebenfalls in verschiedenen Musikvereinen. Ich habe mich von Anfang an immer auf die Musikstunde gefreut. Seit vielen Jahren bin ich zudem Vizedirigent und spiele noch in einer anderen Musikkapelle.

2. Welche Höhepunkte in der Vereinsgeschichte bleiben unvergessen?

Die Teilnahmen an den Bundesmusikfesten. Aber auch der Anfang meiner Musikerkarriere. Mit sechs Mann starteten wir eine Jugendkapelle im Jahr 1948. Von diesen leben heute nur noch zwei. Das erste Konzert bestritten wir in Lauffen am Neckar und es war gleich ein großer Erfolg. Uniformen gab es noch keine. Wir bekamen aus der Gemeinde blaue Polohemden, damit wir einheitlich aussehen.

3. Spielen oder dirigieren Sie lieber?

Ich spiele gerne mein Instrument, das Waldhorn. Begonnen habe ich mit dem S-Horn und hab dann umgesattelt. Den Taktstock schwinge ich schon jahrelang. Das macht zwar auch Spaß, aber heute gibt es immer modernere Stücke, die überlasse ich gerne den jungen Dirigenten.

4. Was ist für Sie das Wichtigste an der Musik?

Eindeutig die Kameradschaft. Es gibt einen guten Zusammenhalt im Verein. Das ist auch wichtig, gerade bei einer Feier, wie zum Beispiel beim Winterkonzert oder dem jährlichen Dätscherfest. Wenn man den Samstag und Sonntag miteinander bestreitet, ist die gute Zusammenarbeit erforderlich. Für mich ist die Musik aber auch eine willkommene Abwechslung. Deshalb spiele ich auch noch bei Willis Blasmusik. Dort spielen wir mit Wilhelm Schwarz vor allem böhmische Stücke.

5. Wie geht es weiter mit Ihnen und der Musik?

Ich habe im Sinne, im Verein so langsam kürzer zu treten und aufzuhören. Ich freue mich, solange es die Gesundheit noch zulässt, mein Waldhorn zu blasen und so der Musik weiterhin treu zu bleiben. kry