Immer schön der Reihe nach: Kirchheims Zweitliga-Basketballer arbeiten sich in den kommenden fünf Wochen an der Tabellenspitze ab. Gegner sind ausnahmslos Mannschaften, die im Moment auf den ersten sechs Plätzen zu finden sind. Den Auftakt macht am morgigen Samstag das Auswärtsduell mit dem Tabellendritten Jena. Schwere Bürde oder reizvolle Aufgabe? Fest steht: Zu verlieren haben die Knights bis zum 31. Spieltag nur wenig. Zu gewinnen dagegen umso mehr. Jeder Sieg wäre eine Überraschung und ein Bigpoint in Richtung Play-offs, die man unter der Teck noch lange nicht abgeschrieben hat.
Dass man gegen Topteams mithalten kann, haben die Ritter zuletzt gegen Nürnberg gezeigt. Eines der seltenen Spiele, in denen Headcoach David Rösch der komplette Kader zur Verfügung stand. Insofern war die Trainingswoche ein Rückfall. Tim Koch musste mit einer Erkältung pausieren und gilt auch morgen als Wackelkandidat. Keith Rendleman hatte mit den Folgen seiner unsanften Landung am vergangenen Samstag unterm Korb zu kämpfen. Schmerzhaft, aber immerhin ohne nennenswerten Schaden. Auf ihn kann Rösch morgen bauen.
In Jena resultieren aus der BBL-Vergangenheit entsprechende Erwartungen. Die werden mit Platz drei zurzeit zwar erfüllt, allerdings ohne restlos zu überzeugen. Das zeigt die ausgeglichene Bilanz der vergangenen zehn Begegnungen mit zuletzt immerhin zwei Siegen gegen Rostock und in Karlsruhe. Eine durchwachsene Saison, die vor zwei Wochen das erste Opfer forderte: Spielmacher Dontay Caruthers musste gehen, dafür kam mit Kamua Stokes Ersatz aus der ersten polnischen Liga und mit dem Ex-Chemnitzer Kavin Gilder-Tilbury eine zusätzliche Option im ohnehin tiefen Kader, in dem sechs Deutsche mit BBL-Erfahrung stehen. Beide Neuzugänge kämpfen nach drei Spielen allerdings mit Anlaufschwierigkeiten. Topscorer ist mit 14,4 Punkten im Schnitt ein Ex-Kirchheimer: Dennis Nawrocki, der vor vier Jahren das Trikot der Knights trug, spielt nach zwei Jahren BBL in Braunschweig eine überragende Saison. Die letzten drei Spiele verpasste der 27-Jährige jedoch wegen eines Grippe-Virus. Morgen wird mit seiner Rückkehr gerechnet.
Knappe Niederlage im Hinspiel
„Wir fahren ohne Druck nach Jena und wollen nach der Leistung gegen Nürnberg hier selbstbewusst auftreten“, verkündet Kirchheims Cheftrainer David Rösch. Im Hinspiel in Kirchheim erlebten die Zuschauer das Duell zweier durchaus ebenbürtiger Gegner, in dem sich der Favorit erst in der Schlussphase mit 98:87 durchsetzte. Damals hieß Kirchheims Trainer noch Mauricio Parra, bei den Thüringern saß Frank Menz auf der Bank. Keiner von beiden wird morgen das Kommando haben. Jenas Cheftrainer und Sportdirektor, der nach dem Krankheitstod seiner Frau eine Auszeit nimmt, wird seit Mitte Januar von Assistenztrainer Steven Clauss vertreten.