Kreistag beschließt Resolution zur Unterstützung von Stuttgart 21 – Linke und Grüne votieren dagegen
„Für den Landkreis ist dieses Projekt unverzichtbar“

Trotz der Proteste hat sich die Mehrheit des Kreistages in einer Resolution für das Bahnprojekt Stutt-gart 21 und die Neubaustrecke Wendlingen – Ulm ausgesprochen. CDU, Freie Wähler, SPD und FDP folgten damit dem Vorschlag der Verwaltung. „Der Umbau des Bahnknotens Stuttgart einschließlich des Filderbahnhofes und die Neubaustrecke Wendlingen bis Ulm bietet langfristig viele Möglichkeiten und Chancen für die Landeshauptstadt Stuttgart, den Landkreis Esslingen, die Region Stuttgart und das Land Baden-Württemberg. Für den Landkreis Esslingen und seine Zukunftsfähigkeit ist dieses Projekt unverzichtbar“, heißt es in der Resolution. Ohne den Ausbau der Infrastruktur verliere der Landkreis als Investitions- und Arbeitsplatzstandort an Attraktivität und Entwicklungsperspektiven. Die Grünen-Fraktion und die Linken votierten gegen die Resolution und forderten einen Stopp des Projektes. Eine von der SPD eingebrachte Resolution, die im Wortlaut der Verwaltungsvorlage entsprach, ergänzt um einen Volksentschied, wurde vom Kreisparlament abgelehnt. Die Grünen enthielten sich.

Kein Thema im Rahmen der Diskussion um die Resolution des Kreistages waren die Bauarbeiten zur Schnellbahntrasse beim Aichelbergviadukt zwischen Aichelberg und Weilheim, die mittlerweile eingestellt wurden. Der Kirchheimer Siegfried Hauff, Vorsitzender der Bürgerinitiative Schnellbahntrasse (BIS), war bei Weilheim vor Ort, um sich einen Eindruck von den Bauarbeiten zu verschaffen. „Acht bis zehn Bauarbeiter haben Bohrungen für die Stützpfeiler vorbereitet, außerdem war ein Radweg versetzt worden“, so Hauff. Für ihn war sofort klar, dass es sich bei den Maßnahmen um Bauarbeiten an der neuen Schnellbahntrasse Wendlingen-Ulm handeln musste. Das Aktionsbündnis der Projektgegner, das von Anwohnern alarmiert worden war, informierte sofort den Stuttgart 21-Schlichter Heiner Geißler. Der sah in den Bauarbeiten, die bereits vergangene Woche begonnen hatten, die Friedenspflicht, die während der Schlichtungsgespräche gilt, verletzt. Er forderte die Bahn auf, die Arbeiten zu stoppen. Dem kam das Unternehmen am Mittwoch nach. Die Bauarbeiter, die bereits eine Fläche planiert hatten und mit den Bohrungen für die Stützpfeiler der geplanten Brücke über die Landesstraße beginnen wollten, mussten daraufhin unverrichteter Dinge wieder abziehen.