Die Verkehrswende: Oft gehört, vor allem aus Politikermund, vor allem auf Landes- und Bundesebene. Wer sie will, kommt an einem Mehr an „Öffis“ kaum vorbei. Kaum eine Rede kommt ohne einen Verweis auf die notwendige Stärkung von Bus und Bahn aus. Aber: Wie leicht lässt sich das dahinsagen und wie schwer sieht die Realität der Umsetzung aus.
Beispiel Bissingen: Die 3500-Seelen-Gemeinde hat das Pech, zwischen zwei Mini-Verkehrsverbünden zu liegen, nämlich den Stadtticket-Zonen „Weilheim“ und „Kirchheim-Dettingen“. Im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend wäre doch eine Teilhabe an wenigstens einer der beiden Zonen. Aber der Verkehrsverbund macht da nicht mit. Kosten werden vorgeschoben.
Was soll diese Zaghaftigkeit? Wie soll man den Leuten erklären, dass sie erst mal umweltfreundlich den Berg herunterfahren müssen und anschließend wieder hoch, um in den Genuss eines ermäßigten Tickets zu kommen. Um wirklich eine Alternative zum Auto zu bieten, sind mutige Schritte nötig. Wie wäre es zum Beispiel mit einem „Teck-Ticket“ für eine einzige Zone mit Kirchheim, Weilheim, Bissingen, Dettingen, Lenningen, Owen und die Alb?
Die öffentliche Hand und die Verkehrsbetriebe im ländlichen Raum müssten einfach mal mit revolutionären Ideen in Vorleistung gehen. Dass es funktioniert, zeigen ja diverse Großstädte, in denen das Auto für innerstädtischen Verkehr mehr und mehr ausgedient hat. Wenn man das auch im ländlichen Raum erreichen will, müssen attraktive Alternativen geboten werden. Sonst kann man das Wort „Verkehrswende“ bald nicht mehr ernst nehmen.