Kirchheim. Wilfried Veeser, Stadtrat der CDU-Fraktion: „Die regelmäßig verschmutzten Flächen in unserer Innenstadt sind für Kirchheim und seine Gäste abstoßend, ja peinlich. Gleich, ob es sich um zerdepperte Flaschen, Fast-Food-Becher oder einfach um Hinterlassenschaften von Hunden handelt. Als Kirchheimer schämt man sich gelegentlich vor seinen Gästen. Die CDU-Fraktion ist der Meinung: Das muss sich ändern. Erstens durch verstärkte Kontrollen. Zweitens durch Bereitstellung von mehr Müllbehältnissen und Hundetoiletten. Drittens durch einen wirksamen Reinigungsdienst am Wochenende. Und viertens durch eine Sauberkeitskampagne. Dazu muss das Bewusstsein geschärft und Fehlverhalten spürbar sanktioniert werden.“
Andreas Kenner, Stadtrat der SPD-Fraktion: „Kirchheim muss sauberer werden! Trotz vieler Diskussionen sind wir in der Frage Vermüllung unserer Stadt nicht weitergekommen. Kirchheims schöne Plätze und Freiflächen werden vor allem im Sommer durch Konsumabfall wie Flaschen, Pizzaschachteln und Nudelboxen verschandelt. Das können und wollen wir so nicht akzeptieren. Dass Müll wegwerfen in Kirchheim nicht geht, muss schon im Kindergarten und in der Schule bewusst gemacht werden. Hinweisschilder an den beliebtesten Treffpunkten könnten dies unterstützen. Falschparker werden zur Kasse gebeten. Bei Stadtverschmutzern sollten wir das auch tun!“
Dr. Christoph Miller, Stadtrat der Freien Wähler: „Das Empfinden für Sauberkeit ist individuell sehr unterschiedlich. Trotzdem kann man sagen, dass Kirchheim als attraktive und lebendige Stadt bis auf einige Ausnahmen eine saubere Stadt ist. Solche störenden Abweichungen sind Vandalismus vorwiegend in der Altstadt und Hinterlassenschaften von Feiern im öffentlichen Raum. Ebenso hinterlässt das veränderte gesellschaftliche Verhalten bei Essen und Trinken in Form von Fast Food, Döner, Burger, Softdrinks und Coffee to go Spuren im Stadtgebiet. Daher danken wir den vielen Helfern, die beim jährlichen Markungsputz für eine Frühjahrsreinigung sorgen, sehr herzlich. Bei starken Verschmutzungen möchten wir auf das Mülltelefon mit der Nummer 0 70 21/502-162 hinweisen, das dem Übel zu Leibe rückt.
Manfred Machoczek, Stadtrat der Grünen: „Ich erlebe Kirchheim als insgesamt saubere Stadt. Als Innenstadtbewohner sehe ich aber Probleme, die angegangen werden müssen, da besonders an Wochenenden einzelne Orte, wie die Kornhausarkaden oder die Klosterwiese, regelrecht vermüllt werden. Hier sollten schnelle Maßnahmen ergriffen werden, beispielsweise durch das Bereitstellen von Mülleimern. Langfristig müssen aber von der Stadt geeignete Konzepte vorgestellt werden, um dieser Problematik Herr zu werden. Nicht aus dem Auge verlieren möchte ich auch das Wegwerfen von Müll in der Natur, wie an Bachläufen. Dieses Problem sehen wir Grünen als viel schwerwiegender. Fazit: Kirchheim ist keine dreckige Stadt.“
Bernhard Most, Vorsitzender der FDP-Fraktion: „Eindeutige Antwort: Ja. Es gibt Schwerpunktgebiete, in denen eine unglaubliche und nicht hinnehmbare Verschmutzung der öffentlichen Flächen stattfindet, bis hin zu Flächen in den Gewerbegebieten. Als Liberale würden wir zwar gerne an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger appellieren und mehr Verantwortungsbewusstsein einfordern. Leider ist dies erfolglos. Daher sehen wir eine strengere Überwachung der betroffenen Stellen als unumgänglich an, um bei Verstößen drastische Strafen verhängen zu können. Damit kann der Personaleinsatz teilweise gedeckt und hoffentlich auch ein Stück Einsicht erreicht werden.“
Eva Frohnmeyer-Carey, Stadträtin der Frauenliste: „Ja. Und die Verantwortung liegt bei uns allen! Es gibt genug Papierkörbe in der Stadt, das Baubetriebsamt leert sie zuverlässig und reinigt Straßen und Plätze regelmäßig. Aber Eigentümer sind für das Sauberhalten der Wege vor ihren Grundstücken zuständig. Gefragt sind auch: Erziehung, Vorbilder und Zivilcourage (Ansprechen der „UntäterInnen“) damit Müll dort landet, wo er hingehört. Mehr Patenschaften für Plätze oder Straßenabschnitte und Aktionen aller Altersgruppen, unterstützt durch Sponsoring oder das Stadtmarketing, könnten das Bewusstsein und den Einsatz für eine saubere Umgebung zusätzlich verbessern.“
Hans Kiefer, Stadtrat der CIK: „Mein erster Gedanke, als ich die aktuelle Frage des Monats gelesen habe war: „Was für eine blöde Frage. Natürlich kann jede Stadt sauberer werden, demnach auch Kirchheim.“ Es gibt sicher einige Schwerpunkte, zum Beispiel der nähere Umkreis um gewisse amerikanische Schnellrestaurants oder tatsächlich im Sommer öffentliche Orte, an denen spontan Partys gefeiert werden, wobei der Müll dann ebenso spontan „vor Ort entsorgt wird“. Eltern, welche Spielplätze besuchen oder Anwohner der Klosterwiese können ein Lied davon singen. Aber – dies lässt sich nicht per Dekret von „oben“ regeln – sondern von „unten“ – aufgrund einer entsprechenden Erziehung im Elternhaus und in der Schule. Wir sollten also dort beginnen, immer selbst gutes Vorbild sein und so hoffen, dass in ein paar Jahren die entsprechenden Früchte zu ernten sind.“ist