50 Jahre Pfadfindersippe „Falke“ in Dettingen – Landesehrennadel für Otto Kuhn
Festabend mit Überraschung

Der Verband Christlicher Pfadfinder (VCP) in Dettingen hatte zu einer Jubiläumsveranstaltung eingeladen: 100 Jahre Pfadfinder in Württemberg und 50 Jahre Dettinger Pfadfindersippe „Falke“.

Dettingen. Die Pfadfindersippe Falke aus Dettingen ist die am längsten aktive Pfadfindergruppe in Deutschland. Seit fünfzig Jahren treffen sich die Mitglieder, wie zu ihren aktiven Pfadfinderzeiten, jeden Donnerstag zum Meinungsaustausch. Eine Freundschaft vom zehnten bis zum sechzigsten Lebensjahr zu pflegen und aufrecht zu erhalten ist die eine, die Pfadfinderarbeit vor Ort mit Rat und Tat zu unterstützen die andere Seite ihres Wirkens.

In seiner Begrüßungsrede schlug der Vertreter der Dettinger Pfadfinder einen großen Bogen vom Lebensweg der Pfadfindergründers Robert Baden-Powell über einhundert Jahre der Pfadfinderei in Württemberg bis hin zu der Arbeit in Dettingen. Reiner Mack von der Landesleitung des VCP in Württemberg ging in seinem Grußwort insbesondere auf die ideellen Ziele der Pfadfinderarbeit ein. Junge Menschen sollen lernen, ihre Fähigkeiten innerhalb einer weltweiten Gemeinschaft einzubringen, die Vielfalt anderer Kulturen zu kennen, zu verstehen und dadurch ein kleines Stück zu einer friedlichen Welt beizutragen.

Andreas Schwarz, Landtagsabge­ordneter der Grünen, sah viele Bezüge zu seiner eigenen Biografie. Für ihn als Mitglied der Grünen sei es besonders faszinierend, wie bei den Pfadfindern auf spielerische Art und Weise ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Natur vermittelt wird. Der Leitspruch „die Welt ein bisschen besser zu verlassen, als man sie angetroffen hat“ sei auch sein Antrieb gewesen, sich schon als Jugendlicher für die Natur und deren Schutz einzusetzen.

Pfarrer Trostel von der evangelischen Kirchengemeinde Dettingen konnte auf eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinde und den Pfadfindern hinweisen. Beim VCP stehe das „C“ in der Mitte und sei die Orientierung, um den rechten Pfad zu finden. Das Turmzimmer in der Georgskirche war für viele Jahre Heimat der Pfadfinder. Die große Zahl von aktiven Pfadfindern fühlt sich heute in den Gemeindehäusern zu Hause.

Das Grußwort der Landesregierung kam von der Ministerin für Integration Baden-Württemberg. Bilkay Öney war in ihrer Jugend selbst lange Jahre aktive Pfadfinderin in Berlin.

Für die große Überraschung des Abends sorgte Bürgermeister Haußmann. Bereits als er in seiner Rede ankündigte, dass ein besonders aktiver Pfadfinder aus der Sippe Falke eine Ehrung erfahren solle, brandete der Beifall auf. Fast allen Festgästen war bewusst, dass damit nur „Einer“ gemeint sein konnte: Otto Kuhn. Rainer Haußmann durfte ihm die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg an die Pfadfindertracht stecken und die Urkunde überreichen.

Otto Kuhn hat in den fünfzig Jahren, die er bei den Pfadfindern aktiv ist, vieles initiiert, gestaltet, gebaut, mitgetragen und verbessert. Das Jubiläumslager der Dettinger Pfadfinder im Jahr 2001 war sein Werk, und 2007 konzipierte er eine Ausstellung zu „100 Jahre Pfadfinder“ im Dettinger Rathaus. Er war Sippenführer, Erster unter Gleichen im Führungsteam des Stammes Dettingen, Initiator und „Mitherausgeber“ der Chronik „50 Jahre Pfadfinder in Dettingen“. Dieses Werk gehört mittlerweile zum Bestand der Landesbibliothek und ist ein wichtiger Beitrag zur jüngeren Geschichte der Gemeinde.pm