Straßenumfrage des Teckboten: Wie verbringen die Menschen aus der Region den Silvesterabend?
Fondue, Glückskekse und Comedy

Wie rutschen die Menschen aus der Region rund um die Teck ins Jahr 2013? Der Teckbote hat sich in Kirchheims Innenstadt umgehört und dabei festgestellt: Viele legen gar keinen so großen Wert auf Knallkörper und Raketen. Wichtiger sind indes ein leckeres Essen und gute Gesellschaft.

Kirchheim. Birgit und Siegfried Lutz lassen es an Silvester krachen – und zwar nicht mit Böllern und Raketen, sondern mit dem Comedy-Trio „Backblech“, das zum Jahreswechsel im Wilhelma-Theater in Stuttgart gastiert. Das Wendlinger Ehepaar freut sich zusammen mit Freunden auf eine Mischung aus Comedy, Musik und Drama. „Das ist eine schöne Alternative“, findet der 57-jährige Siegfried Lutz, der nichts von großen Silvestergalas mit Buffet, Musik und Feuerwerk hält. „Das ist uns viel zu laut.“ Feuerwerksraketen würden die Wendlinger Eheleute niemals kaufen. „Da wird doch nur Schwermetall in die Luft geschossen, und außerdem ist es reine Geldverschwendung“, winkt Siegfried Lutz ab.

Auch im Hause Leu in Owen wird kein Wert auf Feuerwerkskörper gelegt. „Dafür sind wir schon zu alt. Wir schauen lieber zu“, sagt Ilse Leu schmunzelnd. Die 76-Jährige verbringt den Silvesterabend mit ihrem Mann in den eigenen vier Wänden. „Wir machen es uns zusammen gemütlich“, betont die Owenerin. Traditionell gibt es Fleischfondue, und um Mitternacht wird „mit einem Glas Saft“ angestoßen.

Ganz spontan entscheidet Stefan Scherer aus Kirchheim, wo er den Jahreswechsel feiert. Der 29-Jährige weiß bis jetzt noch nicht, was ihn erwartet; auf jeden Fall will er aber eine rauschende Silvesterparty erleben und hofft noch auf eine Einladung aus seinem Freundeskreis. „Wir telefonieren uns spätestens am Silvestermorgen zusammen und entscheiden dann. Das hat bisher immer funktioniert“, zeigt sich Stefan Scherer gelassen und fügt hinzu: „Im Notfall steigt eben bei mir ‘ne Party.“ Feuerwerksraketen überlässt Stefan Scherer „den Jüngeren“. Dem Kirchheimer geht es an Silvester vielmehr um die kulinarischen Genüsse – und freilich um das eine oder andere Gläschen Sekt.

Dieses gibt es auch bei der Familie Heinz in Wendlingen. Dort ist an Silvester volles Haus: Neun Freunde haben sich angekündigt, um gemeinsam ins neue Jahr zu rutschen, erzählt Katrin Heinz. Auf dem Speiseplan stehen Braten und Spätzle. „Und um Mitternacht werden wir auch ein paar Raketen steigen lassen“, fügt die 40-jährige Mutter zweier Söhne hinzu.

Die frischgebackenen Eltern Natalie und Andreas Honacker aus Lindorf wollen an diesem Silvesterabend hingegen vor allem eines: Ruhe. „Wir sind zurzeit so ausgelastet. Es kann sogar sein, dass wir das Feuerwerk verschlafen“, verrät der 29-jährige Vater der zwei Wochen alten Lena schmunzelnd. „Wir versuchen uns zu entspannen. Alles andere hat momentan keinen Sinn.“

Auch Viktoria und Christian Bux aus Kirchheim werden einen ruhigen Silvesterabend verbringen – „ganz gemütlich auf dem Sofa“, verrät die 31-Jährige. Während das Paar in den vergangenen Jahren stets über den Jahreswechsel verreist war, kümmert es sich heuer um seine beiden Katzen. „Die haben Angst in der Silvesternacht, und deshalb hüten wir sie“, fügt der 31-Jährige hinzu. Viktoria und Christian Bux werden es sich bei Raclette gut gehen lassen und vielleicht einen Spielfilm anschauen. Auf Feuerwerksraketen verzichten sie hingegen. „Wir wohnen direkt in der Fußgängerzone. Da dürfen wir sowieso nicht knallen“, sagt der 31-Jährige.

„Raclette und Rotwein mit Freunden“: So ist der Silvesterabend bei Linda Bittner aus Kirchheim überschrieben. Die 28-Jährige, die ebenfalls in der Kirchheimer Fußgängerzone wohnt, lädt ihre Freunde zu sich nach Hause ein. Dort darf sich dann jeder über einen Glückskeks freuen und dabei etwas über seine Zukunft erfahren, sagt Linda Bittner. Um Mitternacht geht die Gruppe dann in Richtung Finanzamt, um das Feuerwerk zu bestaunen und auch selbst einige Raketen gen Himmel zu schicken.