Den dunkelsten Winter seit 62 Jahren erleben wir derzeit laut den Experten der Wetterstation Stuttgart. Und in der Tat: Die Sonne ließ sich schon lange nicht mehr blicken, eine triste, grau-trübe Wolkendecke hängt wie eine Käseglocke über der Region rund um die Teck. Lechzen Sie nicht auch geradezu nach wärmenden Sonnenstrahlen, nach dem Anblick von herrlich blühenden Frühlingsblumen, nach einem Tässchen Kaffee im Freien und danach, endlich die Winterklamotten ganz hinten im Schrank verstauen zu können?
Immerhin: Heute ist meteorologischer Frühlingsanfang. Das sollte Hoffnung geben. Doch von Frühling ist noch immer keine Spur zu sehen. „Ja, wo ist er denn?“, will man da voller Verzweiflung in die graue Himmelsuppe rufen. Aber nein – der Winter mag sich nicht geschlagen geben. Man könnte an die Decke gehen, sich die Haare raufen, sich grün und blau ärgern und – ach, geschenkt!
Stattdessen kratzt es im Hals weiter fröhlich vor sich hin, die Nase läuft, und die Lust, sich bei dem Schmuddelwetter zwecks körperlicher Betätigung und Verhinderung von Lichtmangel nach draußen zu bewegen, ist im Keller.
Doch unterkriegen lassen wir uns nicht, wir Frühlings-Herbeisehner und Erkältungs- und Grippe-Geplagten. Wir trotzen dem dunkelsten Winter seit 62 Jahren. Schnief! Frühling, wo bist du? HEIKE ALLMENDINGER