Kirchheim. In prächtige Gewänder gehüllt und mit funkelnden Kronen und leuchtenden Sternen versehen
versammelten sich gestern zahlreiche Mädchen und Jungen in der Kirchheimer Stadtmitte zur festlichen Aussendungsfeier der Sternsinger. „Ich finde es ganz toll, dass ihr in den nächsten Tagen vielen Menschen bei euren Besuchen Freude bereitet und den weihnachtlichen Segen über die Türen schreibt“, sagte Pfarrer Franz Keil von der katholischen Kirchengemeinde Sankt Ulrich, der gemeinsam mit Pfarrer Winfried Hierlemann von der katholischen Kirchengemeinde Maria Königin die Feier gestaltete. Franz Keil freute sich besonders darüber, dass sich die Sternsingeraktion zu einer ökumenischen Initiative entwickelt habe und dass viele evangelische Kinder daran teilnehmen.
Unter dem Leitspruch „Kinder zeigen Stärke“ ziehen die Sternsinger in diesem Jahr von Haus zu Haus und bringen den Menschen mit dem Kreidezeichen 20*C+M+B*11 den Segen für das neue Jahr. Die Initialen der Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar stehen dabei für die lateinischen Worte „Christus mansionem benedicat“ („Christus segne dieses Haus“).
Zur Mission der Sternsinger gehört aber auch, die frohe Botschaft von der Geburt Jesu zu verkünden und Spenden für Not leidende Kinder in aller Welt
zu sammeln. „Ganz besonders wollt ihr mit der diesjährigen Aktion die Kinder in Kambodscha unterstützen“, informierte Franz Keil. „Dort leben viele Kinder mit Behinderungen. Denn während des langen Krieges und auch danach wurden sie durch Landminen verstümmelt.“ Weitere Probleme in Kambodscha seien die grassierende Polio und die große Armut. „Die Eltern wissen, dass die Ärzte nach Geld fragen, und versuchen ihre Kinder deshalb nach eigenen Mitteln zu versorgen“, erzählte Pfarrer Keil. Manchmal sei die Verzweiflung sogar so groß, dass sie ihre Kinder aussetzen oder in einem Waisenhaus zurücklassen.
Neben Kambodscha engagieren sich die Botschafter Gottes aber auch für viele weitere Kinder in anderen Entwicklungsländern. „Mit eurem Einsatz verhelft ihr ihnen zu einem besseren Leben. Es ist ganz stark, was ihr macht“, lobte Franz Keil und wünschte den Sternsingern „offene Türen, offene Herzen und viele gute Begegnungen“.
Bevor Winfried Hierlemann und Franz Keil für die Friedensbringer, ihre Kronen, ihren Weihrauch, ihre Sterne und ihre Kreide um den Segen baten, las Pfarrer Hierlemann einen Text aus dem Matthäus-Evangelium vor und erzählte von den drei Weisen aus dem Morgenland, die in Jerusalem nach dem neugeborenen König suchten. Die Sternsinger und die zahlreichen Zuschauer stimmten die Lieder „Seht ihr unsern Stern dort stehen“, „Kinder zeigen Stärke“ und „Heller Stern in der dunklen Nacht“ an – begleitet wurden sie von der Bläsergruppe um Heribert Diemer.
Anschließend machten sich einige Friedensbringer gleich auf den Weg, um den Segen und die frohe Botschaft zu überbringen: Ihr erster Besuch galt den Patienten des Kirchheimer Krankenhauses.