Jahreshauptversammlung Jägervereinigung Kirchheim in Holzmaden – „Lernort Natur“
Fuchsräude bereitet den Grünröcken Sorgen

Die Novellierung des Landesjagdgesetzes, das Problem mit der Fuchsräude, ein Schwarzwild-Forschungsprojekt und Ehrungen sind im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Jägervereinigung Kirchheim gestanden.

Kirchheim. Traditionell trafen sich die Jäger der Vereinigung Kirchheim in Holzmaden im Gasthaus Lamm. Allerdings hatte man den Termin auf einen Samstagnachmittag gelegt, damit die Mitglieder die Möglichkeit hatten, den neu beschafften und ausgebauten Anhänger „Lernort Natur“ zu besichtigen.

Die gut besuchte Veranstaltung wurde durch Kreisjägermeister ­Budde eröffnet. Als Gast überbrachte Bezirksjägermeister Jochen Soko­lowski die Grüße vom Landesjagdverband und berichtete kurz über den Stand der Novellierung zum Landesjagdgesetz. Die beiden Arbeitsgruppen Rechtsangelegenheiten und Organisation sowie Jagd- und Wildtiermanagement sind noch in den Beratungen. Der bestehende Koordinierungskreis führt die Ergebnisse zusammen, sodass hieraus dann der Gesetzentwurf erarbeitet werden kann. Wie das Gesetz letztendlich aussieht, kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Eine Entscheidung ist nicht vor Mitte 2014 zu erwarten.

In seinem Geschäftsbericht ging der Vorsitzende Budde auf wichtige Ereignisse des Jahres 2012/13 ein. Die Fuchsräude im Bereich der Jägervereinigung ist nach wie vor ein Problem, sagte der Vorsitzende. Ein Forschungsergebnis der TU München (König) habe ergeben, dass durch die Jagd die Fuchsdichte nicht auf eine epidemiologische, notwendige Dichte gesenkt werden könne. Durch die Ausschaltung der Tollwut in Deutschland komme es durch die erhöhte Fuchspopulation zu andersartigen Krankheiten beim Fuchs, die diesem stark zusetzten. Budde bedankte sich bei den Revierinhabern, die bereits seit zehn Jahren nachts im März, April, Oktober und November den Hasenzensus durchführen. „Die Population hat sich auf niedrigem Stand stabilisiert, sodass wir bestrebt sein müssen, mit den Jagdrechtinhabern und Jagdausübungsberechtigten Biotopverbesserungen in die Wege zu leiten.“

Im Biosphärengebiet Schwäbische Alb, zu dem auch Bereiche der Jägervereinigung zählen, sei ein Forschungsprojekt bis 2015 angelaufen. Das Schwarzwild werde mit speziellen Großfallen gefangen, dann mit gut sichtbaren gelben Senderhalsbändern versehen und wieder freigelassen. Man wolle das Verhalten der Wildschweine erforschen, um festzustellen, ob sie die Kernzonen im Biosphärengebiet, in denen die Jagd ruht, als Rückzugsraum nutzen. Dieses Projekt werde von der Wildforschungsstelle in Aulendorf betreut. Im Moment sind Budde zufolge sieben Sauen mit Sendern versehen.

Die zuständigen Obleute der Bereiche junge Jäger, Biotop, Veranstaltung, Medien, Schießwesen und Hunde berichteten kurz über ihre Tätigkeiten. Mit mehrheitlichem Beschluss der Versammlung wurde die lange umstrittene Aufnahmegebühr für die Jägervereinigung abgeschafft.

Was den Mitgliederstand betrifft, so bedauerte es der Vorsitzende, dass die durch den Tod von fünf Jagdkameraden entstandene Lücke nicht durch Neuaufnahmen wieder ausgeglichen werden konnte.

Auch in diesem Jahr standen zahlreiche Ehrungen an. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden geehrt: Gerhard Devaux, Werner Achim, beide Lenningen, Franz Drescher, Ebersbach, Frank Leuze, Owen, Uwe Schaufler, Manfred Rauscher, Weilheim, Bernd Budde, Schlierbach. 40 Jahre in der Jägervereinigung ist Friedrich Vesterling, Lenningen, 60 Jahre Hartmut Müller, Dettingen, Walter König und Fritz Lude, Kirchheim. Für zehn Jahre aktives Jagdhornblasen wurde Wolf Höschele, Lenningen, geehrt. Die Mitglieder beschlossen, dass die Jagdkameraden Hartmut Müller, Dettingen, Werner Schaufler, Dettingen und Hans-Martin Reich, Weilheim, zu Ehrenmitgliedern ernannt werden.

Nach zwei Stunden schlossen die Jagdhornbläser die Jahreshauptversammlung ab mit einigen Musikstücken aus ihrem reichhaltigen Repertoire.bb