Stadt gibt Zuschüsse für Kinderkrippen weiter
Gebühren für Kinderbetreuung sinken

Eltern, die ihre Kinder in Weilheim in einer Krippe unterbringen, können großteils aufatmen: Einstimmig hat der Gemeinderat beschlossen, die Gebühren zu ändern. Spürbar entlastet wird der Geldbeutel der oberen Einkommens­gruppen.

Weilheim. Wer beispielsweise mehr als 5 000 Euro brutto verdient und eine Betreuung an fünf Tagen pro Woche benötigt, bezahlt künftig für das erste Kind 520 Euro. Bisher waren 610 Euro fällig. Für zwei Tage müsste die gleiche Familie statt 244 noch 208 Euro bezahlen. Die neuen Krippengebühren treten zum 1. November in Kraft.

Dass im Kindergarten Bahnhofstraße im November eine neue Kinderkrippe in Betrieb genommen wird, war Anlass für die Verwaltung, die Gebühren zu überdenken. „Wir bekommen mehr Geld vom Land. Damit können wir es uns leisten, die Gebühren zu senken“, argumentierte Züfle.

Musste die Stadt für die Kinderkrippe Lerchenstraße im vergangenen Jahr gut 50 000 Euro zuschießen, so wird dank der höheren Zuweisungen vom Land im kommenden Jahr lediglich noch mit einem Abmangel von knapp 16 000 Euro gerechnet.

Mit ihren Gebühren bewegt sich die Stadt Weilheim deutlich über dem Landesrichtsatz von 20 Prozent. Im vergangenen Jahr deckten die Elternbeiträge 30 Prozent der Kosten ab, im kommenden Jahr wird mit einer Kostendeckung von knapp 23 Prozent gerechnet. „Das hängt auch immer von den Leuten ab, die ihre Kinder anmelden“, gab Züfle zu bedenken.

„Fast 90 Prozent aller Eltern haben sich in den Gehaltsstufen fünf, sechs oder sieben eingruppiert“, so Züfle. Dagegen besuchten kaum Kinder von Alleinerziehenden oder Alleinverdienern die Krippe. Wenn doch, bekämen sie meist wirtschaftliche Jugendhilfe vom Landkreis. – Ein Argument für die Stadt, die Gebühren für die unteren beiden Einkommensgruppen teilweise hinaufzusetzen. So werden Eltern, die ein Bruttoeinkommen von bis zu 1 500 Euro im Monat haben, künftig für eine fünftägige Betreuung eines Kindes 280 statt der bisherigen 250 Euro bezahlen. Wie Züfle sagte, sollen die neuen Gebühren voraussichtlich bis 2015 Bestand haben.