Fussball Bezirksliga
Geiger erwartet „enge Kiste“

Fußball-Bezirksliga Landesliga-Absteiger TSV Weilheim ist zum Auftakt bei der SGEH zu Gast. Der TV Neidlingen gibt sich vor der Partie in Neuhausen zurückhaltend. Von Klaus Schlütter

Vorhang auf für die Saison in der Fußball-Bezirksliga, die 42. seit der Spielklassenreform 1978. Am ersten Spieltag beschert sie den Fußballfans in der Teckregion gleich das reizvolle Derby zwischen der Spielgemeinschaft Erkenbrechtsweiler-Hochwang und Landesliga-Absteiger TSV Weilheim.

„Das wird eine ganz enge Kiste“, ahnt TSV-Trainer Benny Geiger und baut schon mal vor: „Aufgrund von Verletzungen und Urlauben hatten wir eine holprige Vorbereitung. Auf unserer Kaderliste stehen 27 Spieler. Trotzdem mussten wir einmal sogar das Training absagen, weil nur sechs Feldspieler zur Verfügung standen. Wir können noch gar nicht da sein, wo wir hin wollen.“

Abteilungsleiter Paul Schrievers stimmt dem zu, denn auch er weiß: „Es wird noch eine Weile dauern, bis wir auf Topniveau sind. Wir müssen im taktischen Bereich zulegen und mit dem Ball zielstrebiger werden. Bis dahin heißt es, Klappe halten und schauen, was möglich ist.“ Vom eingeschlagenen Weg, eigene Spieler auszubilden, werde man indessen nicht abrücken. So ist nach dem bereits integrierten Julian Bernauer (23) mit Hannes Luber (19) der nächste Junior auf dem Sprung in die Anfangself.

Gelassener geht die SGEH die Runde an, obwohl mit Tim Sternemann und Felix Hummel (beide zum VfL Kirchheim) zwei Leistungsträger die Berghalbinsel verlassen haben. „Wir haben die Abgänge mit Spielern aus unteren Klassen kompensiert. Der Kader ist dadurch unterm Strich sogar stärker geworden“, versichert Trainer Dieter Hiller. Das hat auch mit der Reaktivierung von Dennis Weger nach zwei Jahren berufsbedingter Pause zu tun. Zusammen mit Bruder und Kapitän Marc Weger macht der Polizist den Laden hinten dicht. Mit Mohammed Tello aus Neckarhausen ist auch endlich das Torwartproblem gelöst.

Florian Lanuzza, Mittelfeldmotor und Pressewart, teilt Hillers Optimismus. Erst recht nach dem Erreichen des Halbfinals beim Senner-Pokal und dem erstmaligen Einzug in die dritte Bezirkspokalrunde. Seine Kampfansage an Weilheim: „Wir wollen zu Hause jedes Spiel gewinnen.“

Was für die SGEH ein Wunsch ist, war für den FV Neuhausen immer Wirklichkeit: Noch nie hat die Filder-Elf auf eigenem Platz gegen den TV Neidlingen ein Punktspiel verloren. Auch diesmal deuten die Vorzeichen darauf hin, dass sich daran nichts ändert. Obwohl - oder gerade weil - Neidlingen kürzlich den Teckbotenpokal gewonnen hat, unkt der spielende TV-Abteilungsleiter Steffen Kuch: „Nach einer erfolgreichen Vorbereitung folgte in der Vergangenheit meistens ein Fehlstart.“ Erschwerend kommt hinzu, dass die Kölle-Elf auf Urlauber Nils Faustmann verzichten muss. „Unter den aktuellen Umständen wären wir mit einem Punkt zufrieden.“

Aufsteiger gegen Geheimfavorit

Definitiv punktlos bleibt der VfL Kirchheim am ersten Spieltag, obwohl er für die meisten Konkurrenten als Topfavorit auf den Aufstieg gilt. Der Grund ist lästig für die ganze Liga: Der vorgesehene Gegner TT Göppingen hat sich vor vier Wochen vom Spielbetrieb abgemeldet, weil sich nach dem Rücktritt des Vorsitzenden Adem Öztürk kein Nachfolger fand. Der VfL will die Wartezeit bis zum Spätstart am 1. September gegen Deizisau mit einem Testspiel gegen die eigene U19 sinnvoll nutzen.

Das Topspiel des Tages findet zwischen dem SPV 05 Nürtingen und dem 1. FC Donzdorf statt. Die spielstarken Neulinge vom Nürtinger Stadtteil Roßdorf empfangen den Dritten der vergangenen Saison. Können die Aufsteiger mit den vielen Geflüchteten aus Afrika dem Favoriten ein Bein stellen? Ihre Identifikationsfigur ist Trainer Ignacie Didavi, Vater des VfB-Profis Daniel Didavi. Sein Star der Mannschaft heißt Nazifou Mamanzougou und kommt aus dem Togo. Er hat das bunte Team mit 46 Toren in die Bezirksliga geschossen.