An Jesus scheiden sich die Geister. Für die einen war er ein Mensch mit vielen guten ethischen Sichtweisen. Für die anderen ist er der Sohn Gottes, der regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Im ersten Kapitel des Buches der Offenbarung wird erzählt, dass Johannes auf der Insel Patmos eine Begegnung der besonderen Art mit diesem Jesus hatte. Johannes versucht dieses Erleben in Worte zu fassen. Beim Lesen wird deutlich: Völlig überwältigt ringt er nach Worten. Es geht sogar so weit, dass er sich nicht mehr auf den Füßen halten kann, so gewaltig ist die Begegnung mit diesem Jesus.
Kann es sein, dass wir Jesus unterschätzen? Dass wir, um ihn besser zu verstehen, ihn uns auf eine sehr menschliche Art vorstellen? Ja es stimmt: Jesus war ganz Mensch - so bezeugt es die Bibel. Er ließ sich ganz auf das Menschsein ein. In allen Freuden aber auch in allem Schweren. Er ist der, der tröstet und der andere annimmt, so wie sie sind. Er ist der, der mit offenen Armen dasteht und darauf wartet, dass Menschen zu ihm kommen und ihre Lasten bei ihm ablegen.
Doch dieser Jesus ist eben auch ganz und gar Gott! Er ist der König der Könige und Herr über allem. Voller Schönheit und Majestät. Durch und durch rein. Ein verzehrendes Feuer, voller Kraft und Macht. Kann man Jesus unterschätzen? Absolut. Man kann ihn reduzieren auf einen Nothelfer für schwierige Lebenssituationen. Ja, er will helfen aber er will auch erkannt werden, als der, der im Regiment sitzt und dem alle Anbetung gebührt.
Was sagt ihr, wer ich bin? So fragt Jesus mal seine Jünger und fordert sie auf, Position zu beziehen. Auch uns gilt diese Frage. Die Beschreibungen des Johannes im ersten Kapitel der Offenbarung helfen uns zu erkennen beziehungsweise zu erahnen, mit wem wir es zu tun haben.
Günter Öhrlich von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde