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Gemeinderäte drehen weitere Runde

Tourismus Die Gemeinde Beuren hatte nicht alle Stellungnahmen zum Wohnmobilstellplatz berücksichtigt. An der grundsätzlichen Planung ändert sich nach dem erneuten Beschluss nichts. Von Lutz Selle

Der Gemeinderat Beuren hat bereits am 18. November den Entwurf des Bebauungsplans für den Wohnmobilstellplatz abgesegnet. Diese Woche wurden die Beschlüsse aufgehoben. Einige Minuten später billigte das Gremium den Entwurf des Bebauungsplans erneut. Der Grund: Die Gemeinde hatte einen Fehler gemacht. „Bei einer Kontrolle haben wir festgestellt, dass wir nicht alle Stellungnahmen von privater Seite an das Planungsbüro geschickt haben“, erklärte Bürgermeister Daniel Gluiber. „Es tut uns leid. Wir haben aus dem Fehler gelernt.“

Rainer Metzger vom Nürtinger Planungsbüro Melber & Metzger gab einen nun vollständigen Überblick über die Stellungnahmen und Anregungen. Er habe die Unterlagen in allen Punkten ergänzt, „wo neue Sachverhalte aufkamen“, so Rainer Metzger. Bei der ersten Auswertung hätten ihm nur zwölf private Stellungnahmen vorgelegen - „nun sind es 40“. Rainer Metzger relativierte aber: „20 der 40 Stellungnahmen sind identisch. Da haben wir es mit einer Serien-Stellungnahme zu tun.“ Sie sei aber „inhaltlich wichtig“. Der Planer merkte allerdings auch an, dass es in einigen Stellungnahmen um die komplette Kurortentwicklung von Beuren geht. „Die Ausweisung eines möglichen Hotels hat mit dem Wohnmobilstellplatz nichts zu tun.“ Laut Bürgermeister Gluiber werde aktuell noch nicht einmal die endgültige Größe des Wohnmobilstellplatzes beschlossen. Es gehe bis jetzt nur darum, dass auf der angedachten Fläche überhaupt etwas gebaut werden könne.

Rainer Metzger betonte zunächst, dass „kein Campingplatz“ vorgesehen sei, bei dem „jemand sein Zelt hinstellen kann“. Beim Wohnmobilstellplatz wird von einer „überdurchschnittlich hohen Auslastung aufgrund des Besuchermagneten Panorama Therme und weiteren touristischen Angeboten“ ausgegangen. Das Konzept biete Platz für 64 Stellplätze. „Sie können aber auch weniger erstellen.“ Zu den Vorschlägen für andere Standorte bemerkte der Planer: „Wir haben sehr detailliert weitere Standorte angeschaut.“ Der Stellplatz solle aber „so nah wie möglich an der Therme“ sein - und südlich der Therme würden die Landschafts- und Vogelschutzgebiete beginnen.

Zur Frage der Lärmauswirkungen stellte der Planer fest: „Ist der Platz voll belegt, werden tagsüber maximal 128 Fahrzeuge bewegt, das entspricht acht Fahrten pro Stunde.“ Und diese Fahrten würden sich auf die verschiedenen Zufahrtsstraßen verteilen. „Das ist nicht lärmrelevant.“ Rainer Metzger stellte zudem fest, dass die öffentlich begehbaren Wege auch nach dem Bau des Platzes noch von Fußgängern benutzt werden können.

Gemeinderätin Dr. Regina Birner (SPD) hob hervor, grundsätzlich habe niemand den Wohnmobilstellplatz infrage gestellt. Die Bürger hätten lediglich bezüglich der Größe Bedenken. „Das sollten wir aufnehmen.“ Auf ihren Antrag wurde der Beschluss um den Satz ergänzt, dass der Gemeinderat bei seinen künftigen Entscheidungen die Punkte „Größe“ und „Auswirkung auf das Landschaftsbild“ besonders berücksichtigt. Einstimmig billigte das Gremium ein weiteres Mal den Entwurf.