Die Gründerzeit
Am 27. Dezember 1968 fanden sich 13 Vertreter der Vereine VfL Kirchheim, TSV Holzmaden, TV Neidlingen und des TSV Weilheim zur Gründungsversammlung der Leichtathletikgemeinschaft Teck (LG Teck) in Weilheim zusammen. Initiator war Walter Holder aus Neidlingen. Satzungsgemäßes Ziel sollte die Förderung der Leichtathletik durch Bildung einer Startgemeinschaft sein, in der gezieltes und koordiniertes Leistungstraining möglich ist. Durch das Zusammenfassen der Leistungsspitzen der Stammvereine sollten leistungsstarke Mannschaften geformt werden, die neben den etablierten Leichtathletikvereinen, zumindest im Kreis und Bezirk, erfolgreich bestehen sollten. Die LG Teck war übrigens der erste Zusammenschluss innerhalb des Württembergischen Leichtathletikverbandes.
Zum ersten Vorsitzenden wurde am 27. Dezember 1968 in der Gaststätte „Limburghalle“ in Weilheim Paul Schumacher aus Holzmaden gewählt. Es gelang ihm und seinen Ausschussmitgliedern Horst Binder, Philipp Russ (beide Holzmaden), Wilfried Segebrecht (Kirchheim), Manfred Gronbach und Walter Holder (beide Neidlingen) recht schnell, die Vereins- tätigkeit in Gang zu bringen und eine gesetzliche und rechtliche Basis für eine Aufnahme in das Vereinsregister zu schaffen. Da zunächst jedoch weder die Anmeldung noch die Satzung vom 27. Dezember 1968 den juristischen Erfordernissen entsprach, konnte die LG Teck erst nach einer Satzungsneufassung vom 8. Januar 1969 am 26. März 1969 ins Vereinsregister eingetragen werden. Die erste offizielle Ausschusssitzung fand am 27. April 1969 im Hotel Holzmaden statt.
Die Siebzigerjahre
Bereits die ersten Jahre brachten zahlreiche sportliche Erfolge auf regionaler und überregionaler Ebene. Vor allem die weiblichen Klassen und die männliche Jugend spielten eine dominierende Rolle. In den Jahren 1969/1970 gewann die LG Teck allein sieben württembergische Meisterschaften, davon sechs die Schülerinnen und Juniorinnen im Mehrkampf. Dieser stimmungsvolle Start war in erster Linie den beiden Übungsleitern und selbst erfolgreichen Sportlern, Walter Holder (Neidlingen) und Philipp Russ (Holzmaden) zu verdanken. Während Holder für die weiblichen Klassen zuständig war, trainierte Russ die männlichen Jahrgänge.
Trotz der guten Talentschmiede setzte sich nach wenigen Jahren ein sportlicher Abwärtstrend in Gang. Einzelkämpfertum machte sich breit. In einigen Stammvereinen versiegten nach und nach die Aktivitäten im Bereich der Schülerklassen. Dies bedeutete, dass kaum mehr neue Talente in die LG Teck nachrückten. Der Verein musste erkennen, dass man von dem alleinigen Ziel der Talentförderung abrücken und die Talentsuche im Breitensport selbst mit in die Hand nehmen musste, ohne jedoch den Stammvereinen die Verantwortung für den leichtathletischen Kinder- und Schülerbereich abzunehmen.
Die verstärkte Tätigkeit in Richtung Breitensport führte jedoch zu Differenzen in der LG Teck und zum Austritt des VfL Kirchheim (1974) und des TV Neidlingen (1976). Gründe für den Schrumpfungsprozess, der 1976 seinen vorläufigen Höhepunkt fand, waren auch Engpässe im Übungsleiterbereich aber auch mangelnde Verständigung und Kommunikation.
Im Frühjahr 1976 stellte sich Horst Binder als Vorsitzender nicht mehr zur Wahl. Die Vorstandschaft übernahm mit Günter Aichinger, Uli Auweter, Achim Eberle und Thomas Koch ein Vierergremium, wobei Günter Aichinger die Vertretungsmacht im Außenverhältnis hatte. Norbert Anders übernahm die Funktion des Kassiers und Gunther Weber den Posten des Schriftführers - beide sollten dieses Ehrenamt 30 Jahre lang begleiten.
Für eine positive leichtathletische Entwicklung trug auch das 1979 umgebaute Weilheimer Lindachstadion bei, das einen neuen kunststoffbelegten Weit- und Hochsprungbereich erhielt. Die Aschenbahn wurde hergerichtet. Aus diesem Anlass sowie dem zehnjährigen Bestehen der LG Teck fand ein landesoffenes Einweihungssportfest statt.
Die Achtzigerjahre
Durch das Engagement der Familie Fischer aus Weilheim, die die Talentfördergruppe 1980 von Philipp Russ übernommen hatte, konnten im weiteren Verlauf der Achtzigerjahre immer wieder neue Talente hervorgebracht und erfolgreiche Schülermannschaften geformt werden. Der Jugendsektor jedoch blieb schwach. Die anhaltende Misere in allen Jugendklassen sowie fehlende Trainer und Betreuer führten Ende 1981 zu den Austritten des TV Hochdorf und des TSV Ötlingen.
In dieser Zeit wurden zum ersten Mal Stimmen laut, ob es nicht sinnvoll wäre, die LG aufzulösen und eine Startgemeinschaft zwischen Weilheim und Holzmaden zu bilden, da ohnehin die beiden Stammvereine fast die gesamte Athletenzahl stellen würden. Doch der positive Gedanke an der Berechtigung einer LG als Sammelbecken der Leichtathleten in der Umgebung überwog.
Mit dem Weilheimer Panoramalauf startete die LG Teck 1981 eine jährliche Volkslaufveranstaltung, die mehrfach modifiziert wurde und mit den württembergischen Mannschaftsmeisterschaften hohen Zuspruch erhielt. Initiator war Günter Aichinger, der jahrelang die Mittelstrecken prägte und sich später zu einem ausgezeichneten Marathonläufer entwickelte.
Am 6. Februar 1982 übernahm der Weilheimer Uwe Vetterlein den Vereinsvorsitz. Noch immer waren Diskussionen über eine Auflösung im Gange, was bedeutet hätte, geschlossen in den TSV Weilheim als eigene Abteilung oder als Untersparte in die Abteilung Berg- und Wintersport zu gehen. Doch so weit sollte es nicht kommen. Die Organisation und Planung des Gesamttrainings übernahm hauptverantwortlich Bodo Ernst aus Weilheim. Um den Nachwuchs kümmerten sich vor allem Gisela Fischer, Uwe Vetterlein und Eberhard Bandle (Kirchheim).
Die Neunzigerjahre
1990 trat der TV Bissingen als weiterer Stammverein der Gemeinschaft bei. Was folgte, war eine positive Weiterentwicklung, die in einem vorbildlichen Teamgeist gipfelte. Mitten in dieser Aufschwungphase musste im Februar 1991 Uwe Vetterlein, Wegbereiter zu einem neuen Verständnis innerhalb der LG Teck, aus beruflichen Gründen sein Amt zur Verfügung stellen. In die Bresche sprang spontan Martin Moll, der 1983 zur LG Teck gewechselt war und bereits seit einigen Jahren für die Pressearbeit zuständig war.
Auch der Trainingsbetrieb konnte auf breitere Basis gestellt werden. Mit Bodo Ernst, Gerd Traxler und Klaus Schumacher hatte man drei lizenzierte Übungsleiter im Einsatz. Im Jahr 1991 konnte die Trainergruppe durch den Deutsch-Rumänen Mihail „Micky“ Corucle, mit sportlicher Vergangenheit bei Steau Bukarest, erweitert werden. Aufgrund unterschiedlicher Trainingsauffassungen kam es drei Jahre später zur Trennung.
Eine Trainingsgemeinschaft mit dem VfL Kirchheim, die gesamtverantwortlich Bodo Ernst leitete, wurde von den LG Teck-Athleten nur teilweise angenommen, sodass auch diese Trainingspartnerschaft nach drei Jahren beendet wurde. Die Idee damals basierte auf einer Erweiterung des Leistungsangebots in der Teck-Region. Dies er- gab sich einerseits aus der Tatsache, dass das Training beider Vereine ein Mal in der Woche im Kirchheimer Stadion parallel lief und der Kirchheimer Martin Moll den VfL in den Vorjahren so manches Mal im Training unterstützt hatte.
Seit 2000
Großen Anteil an der weiteren Entwicklung und dem hohen Leis- tungsniveau des LG-Teck-Nachwuchses hatten René Struensee, der im Jahr 2000 vom VfL Kirchheim nach Weilheim wechselte, und Ulla Reichel, die mit ihrem Team vornehmlich die jüngeren Schülerklassen aufbaute. Als dann im Jahr 2008 mit Ralf Mutschler (Kirchheim) ein weiterer hochkarätiger Übungsleiter gewonnen werden konnte, garantierte ein zehn Trainer starkes Team bis zu fünf Übungseinheiten pro Woche. Das jährliche Trainingslager in den Osterferien, das von 1988 bis 1993 in Caorle stattgefunden hatte, wurde 1997 nach Rimini verlegt und findet seit 2013 am österreichischen Bundesleistungszentrum am Faaker See statt. Bis zu 60 Teilnehmer waren es in den ersten Jahren, was belegt, dass der Zusammenhalt ausgezeichnet war und die Verzahnung der einzelnen Altersklassen funktionierte.
In den Jahren zwischen 2000 und 2009 traten aus dem Schüler- und Jugendnachwuchs der LG Teck viele neue Namen ins Rampenlicht. Zu diesen gehörten unter anderem Anja Wackershauser (Kirchheim), Lukas Erdmann, Ricko Meckes (beide Weilheim), Christina Krüger (Ötlingen) und Mareike Arndt (Hochdorf). Die herausragenden Athleten der vergangenen neun Jahre waren Ricko Meckes, Mario Scheufele, Fritz Zanker (alle Weilheim) und Alexander Niemela (Bissingen).