Kirchheim. Die Kreisbaugenossenschaft Nürtingen mit Sitz in Kirchheim und die Baugenossenschaft Plochingen führen Fusionsgespräche. Das haben Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder bei einem Pressegespräch bekanntgegeben. Durch die Verschmelzung der Organisationen, die schon bisher in den Bereichen Ausbildung, Pflege der Außenanlagen und Instandhaltung zusammenarbeiten, entsteht eine Genossenschaft mit 1 538 Wohnungen. Der Sitz der Verwaltung ist voraussichtlich in Kirchheim.
„Ziel ist es, zusammenzuführen, was zusammengehört“, sagte Vorstandssprecher Bernd Weiler. Man wolle gemeinsam Wohnungen anbieten, in denen man ein Leben lang wohnen könne. Auch Peter Raviol, Aufsichtsratsvorsitzender der Baugenossenschaft Plochingen, die im Stadtgebiet insgesamt 310 Wohnungen vermietet, hält den Schritt für wichtig, um genossenschaftliches Wohnen in Plochingen auch weiterhin zu ermöglichen. „Wir glauben, dass wir in der Kreisbaugenossenschaft gut aufgehoben sind“, sagte er.
Mathias Waggershauser, Aufsichtsratsvorsitzender der Kreisbau, sagte, die Verhandlungen fänden trotz der unterschiedlichen Größenverhältnisse auf Augenhöhe statt. Die Kreisbau ist mit rund 1 000 Wohnungen allein in Kirchheim und weiteren in Wendingen, Nürtingen, Lenningen und Weilheim der größere Partner. Zudem deckt die Organisation mit den Bereichen Verwaltung und Bauträgerschaft neben dem Kerngeschäft Vermietung zusätzliche Geschäftsfelder ab und besitzt, anders als die kleinere Plochinger Baugenossenschaft, eine technische Abteilung mit sechs Mitarbeitern, die die Wohnungen instandhalten. Besonders davon wollen die Plochinger, in deren Wohnungen viele energetische Sanierungsmaßnahmen noch nicht umgesetzt sind, profitieren. „Wir haben begonnen, zwei Gebäude zu sanieren, sind aber schnell an unsere Grenzen gestoßen“, so der Vorstand Markus Krimshandel. Ohne technische Abteilung gehe es einfach nicht.
Obwohl der Fusionsausschuss noch offiziell darüber befinden muss, wird der Sitz der neuen Genossenschaft vermutlich in Kirchheim sein. „Es ist noch nichts entschieden“, sagte Bernd Weiler. Da es aber bereits ein Verwaltungsgebäude in Kirchheim gebe und die Zahl der Genossenschaftsmitglieder in Kirchheim größer sei, mache ein Umzug wenig Sinn. Auch Peter Raviol sagte, es sei unnötig, sich aus Prestigegründen Kosten aufzuhalsen. Die Geschäftsstelle in Plochingen müsse jedoch bestehen bleiben. Zu Personalreduzierungen werde es nicht kommen, so Bernd Weiler.
Für die Mieter soll sich nichts ändern. „Jeder kann in seiner Wohnung zu den bisherigen Konditionen wohnen bleiben“, sagte Bernd Weiler. „Auch an den Sanierungs- und Neubauplänen ändert sich nichts.“ Positiv sei, dass Mieter leichter zwischen Kirchheim und Plochingen wechseln könnten, ohne eine neue Mitgliedschaft zu beantragen.