Zur Berichterstattung über die Lohnverhandlungen und Streiks
Wieder einmal führen Lohnverhandlungen zum Streik und damit zu volkswirtschaftlichen Schäden in Millionenhöhe.
Darüber hinaus stehen, trotz aller gewerkschaftlichen Bemühungen um Lohngerechtigkeit, auch heute noch Lohnzahlungen oft in keinem Verhältnis zur geleisteten Arbeit. Insbesondere ist die gängige Praxis von Lohnerhöhungen um Prozentpunkte des bisherigen Lohns ungerecht, da diese die oberen Lohngruppen bevorzugt. Eine sechsprozentige Lohnerhöhung ergibt zum Beispiel bei 5 000 Euro brutto einen satten Lohnzuwachs von 300 Euro. Gerechter wäre eine Lohnerhöhung um einen festen Betrag für alle, da dies die Lohnschere nicht noch weiter öffnen würde.
Gehört eine solche Ungerechtigkeit nicht vor das Arbeitsgericht? Fehlt hier ein Kläger oder wo sonst ist das Problem?
Meiner Meinung nach ist in dieser Situation der Staat gefordert, Einfluss zu nehmen und so für mehr Gerechtigkeit zu sorgen! Dies sind momentan, allen voran, die großen Volksparteien! Zugegeben: Gerechtigkeit ist keine einfache Sache - es erfordert Mut und auch Fingerspitzengefühl.
Allein Gerechtigkeit auf die eigenen Fahnen zu schreiben, wie die SPD es tut, mag ein erster Schritt sein, bleibt aber nur eine Phrase, wenn dahinter nicht die ernst gemeinte Vision einer gerechteren Gesellschaft steht.
Günter Nickel, Kirchheim