Dr. Kurt Sigel war vielfältig engagiert im Ehrenamt
Geschätzter Ratgeber

Kirchheim. Am Montag ist Dr. Kurt Sigel im Alter von 89 Jahren gestorben. In Kirchheim war er bekannt
 und geschätzt – als niedergelassener Frauenarzt sowie wegen seines vielfältigen ehrenamtlichen Engagements in den unterschiedlichsten Bereichen. Wer ihn kannte, wird vor allem seine ausgeglichene, verständnisvolle und ruhige Art vermissen, mit der er zuhören und Rat geben konnte. Sein Credo lautete: „Verstehen, und nicht verurteilen.“

Im Dezember 1958 war Dr. Kurt Sigel mit seiner Familie nach Kirchheim gekommen, um dort zunächst in der Paradiesstraße und später dann in der Saarstraße als Gynäkologe zu praktizieren. Zuvor war der gebürtige Crailsheimer in Tübingen als Assistenzarzt tätig gewesen. In den Anfangsjahren betreute er noch viele Geburten in Kirchheim – ob im Wächterheim oder auch im durchaus üblichen Fall von Hausgeburten. Nach knapp 30 Jahren hat er 1987 seine Praxis an seinen Nachfolger übergeben.

Frühzeitig begann Kurt Sigels ehrenamtliches Engagement in Kirchheim. So gehörte er 1963 zu den Gründungsmitgliedern des Lions-Clubs Nürtingen-Kirchheim, der dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert und der in den vergangenen fünf Jahrzehnten eine Vielzahl von Projekten durch großzügige Spenden unterstützt hat.

Über viele Jahre hinweg war er auch als Vorsitzender im Elternbeirat des Ludwig-Uhland-Gymnasiums aktiv, wo er sich mit vielen schulischen und schulpolitischen Themen auseinandergesetzt hat. – Als Mitglied im CVJM Kirchheim (Christlicher Verein Junger Menschen) hat sich Kurt Sigel unter anderem für die Verbindung zu den indischen Partnervereinen eingesetzt und sich bei gemeinsamen Reisen vor Ort über den Stand der Projekte informiert, die der CVJM finanziell unterstützt.

Außerdem war Kurt Sigel ein langjähriges Mitglied im Kirchengemeinderat der Martinskirche. Über dieses Engagement kam er 1967 auch zu einem weiteren Ehrenamt, in dem er besonders nachhaltige Akzente setzen konnte: Er war Gründungsmitglied und Erster Vorsitzender des „Vereins zur Förderung des Orgelausbaues in der Martinskirche“.

Der Orgelbau war damals „ernsthaft ins Stocken gekommen“, wie sich Kirchenmusikdirektor Ernst Leuze erinnert. Der Förderverein und dessen Vorsitzender haben wesentlich dazu beigetragen – durch finanzielle Hilfe und Öffentlichkeitsarbeit –, dass die Orgel der Martinskirche 1981 feierlich eingeweiht werden konnte.