Holzmaden. Die lahmende Konjunktur und die Energiekrise bekommen auch die kleinen Gemeinden zu spüren. Ein sattes Minus von 560 000 Euro bei der Gewerbesteuer im Vergleich zu 2021 muss Holzmaden im Finanzzwischenbericht vermelden. Für Bürgermeister Florian Schepp ist das aber kein Grund zur Beunruhigung. „Das ist konjunkturell bedingt eine kleine Delle bei einem Unternehmen, aber wir gehen davon aus, dass zum Jahresende das Minus deutlich kleiner ausfällt“, sagt er. Die Gewerbesteuerdelle macht sich aber dennoch beim Gesamtergebnis der erfolgsverwöhnten Gemeinde bemerkbar: Das ordentliche Ergebnis liegt bei -232 000 und am Ende des Jahres werden rund 200 000 Euro weniger im Gemeindesäckel bleiben, als im Haushalt eingeplant wurde. Doch das Polster der vergangenen Jahre mit Rücklagen in Höhe von 4,9 Millionen Euro kann die Delle auffangen.
Dazu trägt auch das sparsame Haushalten bei: Lediglich im Bereich Kernzeitbetreuung wurde durch die Schaffung einer 30-Prozent-Stelle mehr Geld ausgegeben als im Haushalt vorgesehen. Das Corona-Krisen-Jahr 2021 wird Holzmaden dagegen Positives bescheren: Das Ergebnis wird wohl besser als erwartet. „Insgesamt gleichen sich die Haushalte im Wesentlichen aus“, freut sich der Schultes.
Städtebauförderung im Zentrum
Die Finanzlage bleibt angespannt und die Gemeinde muss sparen und ihre Ausgaben bedenken. Wie man einen Ort aber trotzdem weiterentwickelt und wo man dafür Zuschüsse und Förderungen bekommt, wissen die Expertinnen und Experten der Stuttgarter Agentur für Stadtentwicklung, Steg. Mit ihrer Hilfe wird die Gemeinde Holzmaden noch in diesem Jahr einen Antrag auf Aufnahme in ein Städtebauförderprogramm stellen.
Konkret geht es um ein Gebiet von etwa 7,6 Hektar, in dem – auch wenn es nicht schön klingt – „städtebauliche Missstände“ vorhanden sein müssen, damit die Verwaltung Fördergelder beantragen kann. Auch einen Umbau und eine Erweiterung des Rathauses wird geprüft. Einen großen Vorteil der Förderprogramme erklärt Elisa Dauben von der Steg: „Die Maßnehmen können maximal 15 Jahre dauern, in der Zeit kann man die Mittel aber flexibel einsetzen.“ Die Mittel des Landes betragen 60 Prozent des Gesamtvolumens, aber maximal drei Millionen Euro. „Aus komplett eigener Kraft können wir so etwas nicht stemmen“, betonte Bürgermeister Florian Schepp. Nachdem Elisa Dauben erklärte, dass die Gemeinde sich nicht automatisch verpflichtet, die gesamte Förderung, mithin auch den maximal möglichen Eigenanteil, auszuschöpfen, stimmte der Gemeinderat dafür, die Steg zu beauftragen. Thomas Zapp