Der Schlierbacher Kämmerer Steffen Mayer blickt positiv auf das weitere Haushaltsjahr. Der Finanzzwischenbericht weist ein sattes Plus bei der Gewerbesteuer aus.
Volkmar Schreier
Schlierbach. In den Planungen hatte Kämmerer Mayer eigentlich mit rund zwei Millionen Euro Einnahmen aus der Gewerbesteuer gerechnet. Tatsächlich weist die aktuelle Hochrechnung für das laufende Jahr Gewerbesteuereinnahmen von 4,7 Millionen Euro aus: Ein sattes Plus von 2,7 Millionen. Die übrigen Steuereinnahmen der Gemeinde bewegen sich im Rahmen des Planansatzes oder liegen leicht darüber.
Auch auf der Ausgabenseite bewegt sich die Gemeinde entlang des Wegs, der im Haushaltsplan abgesteckt ist. Durch die verspätete Fertigstellung des Kinder- und Bildungshauses fallen zunächst geringere Personalkosten an. Durch die spätere Eröffnung im September statt im Mai wurde bisher auch kein zusätzliches Personal eingestellt. Außerdem konnte die Gemeinde die Kosten für Unterhalt und Betrieb der gemeindeeigenen Gebäude senken. „Hier macht sich ganz offensichtlich das Energiemanagement bemerkbar“, so Kämmerer Mayer in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Weniger erfreulich ist, dass die Ausgaben für Baumaßnahmen auf etwa 2,8 Millionen Euro anwachsen und damit den Planansatz um mehr als 400 000 Euro übersteigen. Dafür sind hauptsächlich das Kinder- und Bildungshaus sowie die aufwendige Außensanierung des Gebäudes Hauptstraße 1 verantwortlich, wo unter anderem Auflagen des Denkmalschutzes zu einer Kostensteigerung führen.
Dennoch bleibt unterm Strich ein ordentliches Plus für die Gemeindekasse übrig. Die Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt steigt nach der Prognose von geplant 1,7 Millionen auf 3,93 Millionen Euro. So verbleibt nach Abzug von Rückstellungen eine Nettoinvestitionsrate von knapp 3,9 Millionen Euro. Auch die bisher geplante Rücklagenentnahme von rund 700 000 Euro wird entfallen. Stattdessen sollen weitere 600 000 Euro in den gemeindeeigenen Sparstrumpf fließen, der so auf rund 3,4 Millionen Euro anwächst.
„Die Aussichten für das Haushaltsjahr 2012 sind überaus gut“, lautet Mayers Fazit. Allerdings seien die Zahlen noch nicht in Stein gemeißelt, weil nur vom aktuellen Stand auf das Gesamtjahr hochgerechnet werden könne.
Angesichts der noch frischen Erfahrungen der letzten Wirtschaftskrise hielt sich die Euphorie im Ratsrund und in der Gemeindeverwaltung in Grenzen. Jörn Feldsieper (FUW) brachte es auf den Punkt: „Wir müssen uns wieder auf konjunkturelle Unwägbarkeiten einstellen.“ Auch Kurt Moll (CDU) bleibt auf dem Boden: „Ich würde uns dazu raten, die Rücklagen weiter aufzubauen.“