Dettingen. Der Film Club Teck ist innerhalb des baden-württembergischen Landesverbandes wieder einmal in den oberen Rängen zu finden. Mit insgesamt fünf neuen Filmen sind FCT-Autoren zu Wettbewerben angetreten, zweimal haben sie dabei auf Bundesebene Gold errungen, zweimal Silber und ein weiterer Film ist über den „Minutencup“ zur DAFF gekommen.
Doch der Reihe nach. An sämtlichen April-Wochenenden waren in acht Städten Deutschlands die diesjährigen Bundesfilmfestivals in den unterschiedlichen Kategorien ausgetragen worden. Dazu gab es noch eine Auswahl der besten Arbeiten im Rahmen von Sonderwettbewerben. Vorausgegangen waren die Vorstufen der Regions- und Landesfilmfestivals. Die Ergebnisse haben für Klaus Werner Voß aus Dortmund, den Präsidenten des Bundesverbands Deutscher Film-Autoren, „ein Zeugnis abgelegt von der Kreativität der im BDFA zusammengeschlossenen Autorinnen und Autoren“.
Bei den Bundeswettbewerben ging es um Bronze-, Silber- und Goldmedaillen sowie natürlich um die begehrte Weitermeldung zur DAFF, diesmal in Jülich. Auf Bronze mussten die FCT-Autoren „verzichten“, dafür brachten sie Gold und Silber mit nach Hause. Am vergangenen Wochenende beschloss das 33. Bundesfilmfestival Lokalchronik in Straubing den Wettbewerbsreigen. Besonders erfolgreich war dabei Josef Pettinger mit seiner filmischen Frage „Was steckt dahinter?“ Den Schwerpunkt dabei bildet der Blick hinter die Kulissen einer Operettenaufführung des „Vogelhändlers“ im Stauferpark Göppingen samt Wechselspiel vor und hinter der Bühne. Die Jury lobte eine „exzellente Kamera-Arbeit“ ebenso wie Montage der Bilder, Ton, Schnitt und Kommentar. Dafür gab es die einzige Goldmedaille dieses Filmfestivals, den Sonderpreis der Stadt Straubing für den besten Film des Wettbewerbs und natürlich die Weitermeldung zur DAFF.
Ebenfalls zum Bundesfilmfestival Lokalchronik hatte es FCT-Autor Peter Markotschi mit seinem Film „Hoher Aufwand für acht Stunden“ geschafft. Gezeigt wird der mühevolle Aufbau einer Riesenkonstruktion auf dem Cannstatter Wasen, dem das Herankarren von österreichischem Gletscherschnee folgt. Auf der mühsam präparierten Fläche wird für kurze Zeit eine internationale Snowboarder-Show abgezogen und danach alles wieder abgebaut. Die offen gestellte Frage nach dem Sinn des Ganzen wurde von der Jury als besondere Stärke des Films gewertet. Eine Silbermedaille war der Lohn dafür.
Mit Edelmetall im Gepäck waren auch Barbara und Hartmut Ibsch von zwei Wettbewerben zurückgekehrt. In Oldenburg starteten sie mit dem für so manchen Zuschauer unaussprechlichen „AIPMYLO“ beim Bundesfestival Sportfilm. Der Ansatz, Olympia verkehrt und komplett im Dettinger Hallenbad stattfinden zu lassen, fand Anklang. Die Jury sprach von einer genialen Idee, originellen Titelgestaltung, witzigen Bildern, ironischem Text, großer Abwechslung und guter Inszenierung. Dafür gab es eine Silbermedaille und den Sonderpreis „Der besondere Film“.
In Köln konnten die FCT-Autoren Ibsch dann beim Bundesfilmfestival Report noch eins draufsetzen. Ihr Film „… da geht etwas auf“ bekam eine Goldmedaille und den Sonderpreis der Stadt Köln für die Auszeichnung „Bester Film des Wettbewerbs“. Alle fünf Juroren hatten sich dafür ausgesprochen und sich zudem davon beeindruckt gezeigt, wie das Thema filmisch umgesetzt worden ist. Es geht um den Einsatz von Klangschalen bei alten und bei dementen Menschen. Man habe gesehen, dass sich dadurch in den Menschen etwas zum Positiven verändert, wurde den Autoren bescheinigt. Große Anerkennung gab es für eine behutsame Kamera-Arbeit und den sensiblen Kommentar, aber auch für eine gelungene Titelgestaltung und dafür, dass bei einem solch schwierigen Thema „besondere Nähe erzeugt worden ist, ohne Grenzen zu überschreiten“. Auch dieser Film wird im Mai bei der DAFF in Jülich zu sehen sein, wenn die etwa 60 besten nichtkommerziellen Filme Deutschlands gezeigt werden.
Dort ist dann auch von Lutz Schulze der kurze Schmunzelfilm „Ratlos“ zu sehen. Der Streifen ist beim „1-Minuten-Cup“ in Senftenberg zu den acht Filmen gewählt worden, die bei der DAFF paarweise so lange gegeneinander antreten werden, bis das Publikum den besten Minutenfilm bestimmt hat. Lutz Schulze ist als Jurybeauftragter des BDFA-Landesverbandes Baden-Württemberg ein gefragter Juror und war bei den diesjährigen Bundesfilmfestivals in Straubing in der Jury.
Jülich wird jetzt das Sahnehäubchen sein. Danach geht es mit Sicherheit hinter der Kamera und am Schneidetisch weiter. Die neue „Saison“ der Wettbewerbe wartet schon, aber es soll auch ohne dieses ambitionierte Denken Freude machen, die unterschiedlichsten Themen filmisch aufzubereiten. Der Film Club Teck bietet gerne Hilfestellung dabei. Näheres dazu ist auf seiner Homepage unter www.filmclub-teck.de zu finden.b.i.