Graddl
„Egal, wela Hos‘ i kauf, en dr ‚Graddl‘ derfs et zwicka“. Anatomisch beschreibt die „Graddl“ beim Schwaben einen nicht näher definierten Bereich zwischen den Beinen, frei ins Hochdeutsche übersetzt: den Schritt. Einen „Graddl“ haben allerdings auch Menschen, die mit erhobener Nase durchs Leben gehen. In diesem Fall steht der Begriff für Hochmut, der bekanntlich dem Fall vorauseilt. Damit ist die Bedeutungsvielfalt aber längst nicht erschöpft. Zerbricht der Schwabe an den Bürden des Alltags, dann „isch’r am Vergraddla“. Kommt er schließlich ins fortgeschrittene Alter, dann „schafft er oifach weidr, bis er nemme graddla ko“.