Ein Kunstrasen baut sich meist aus einer zwei bis drei Zentimeter dicken, elastischen Unterschicht auf, die oft auf einem Kiesbett mit einer guten Drainage liegt. Darüber befindet sich das Gewebe, mit den 30 bis 40 Millimeter langen Kunstfasern, die den Rasen mit seinen Grashalmen ersetzen. Zusätzlich wird der Platz mit Gummigranulat bestreut, das den Untergrund elastischer macht. Es verbessert zudem den Kontakt zwischen Schuhen und Platz sowie das Rollverhalten von Bällen enorm.
Als Mikroplastik werden Kunststoffe bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind. Das Granulat im Kunstrasen misst in der Regel maximal fünf Millimeter oder weniger. Auf einem Fußballplatz liegen im Schnitt rund 35 Tonnen Granulat - etwas fünf Kilo pro Quadratmeter.
Nach Angaben der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) fällt das in solchen Spielfeldern verwendete Granulat - meist kleine Stückchen von Altreifen - unter die Definition von „bewusst zugesetzten Mikrokunststoffen“. Obwohl Kunstrasen im Sport als überaus umweltfreundliche Alternative zu Rasen gilt - da er oft aus recycelten Kunststoffen besteht und den Wasserverbrauch auf den Spielfeldern reduziert - könnte er in Form von Mikroplastik also negative Umweltauswirkungen haben.
Der Naturschutzbund hatte zuletzt eine Studie beim Forschungsinstitut Fraunhofer in Auftrag gegeben. Dabei war von bis zu 11 000 Tonnen Mikroplastik die Rede, die jährlich in Deutschland in Form von Kunstrasengranulat in die Umwelt gelangen. Damit wäre es die drittgrößte Quelle von Mikroplastik in der Umwelt. Diese hohen Werte werden von den Fußballverbänden allerdings infrage gestellt.rei