Kreis Esslingen. Sommerzeit ist Grillzeit – und was gibt es Schöneres, als an einem herrlichen Sonnentag zusammen mit Familie und Freunden den Grill anzuwerfen und es sich bei Steak, Wurst und Salat so richtig gut gehen zu lassen? Doch grillen ist nicht gleich grillen, und nur eine Bratwurst auf den Rost zu werfen ist sowieso von gestern.
Das bestätigt Herbert Rudolf aus Weilheim, der beim Grillkurs in der Teckstadt mit von der Partie war und ein großer Grillfan ist: „Meine Frau und ich grillen alles: Wurst, Fisch, Fleisch aller Art, Grillkäse, Gemüse . . .“, zählt er auf. Das Grillen ist für ihn Leidenschaft und zugleich ein Hobby, bei dem man kreativ sein kann. „Außerdem macht es die Atmosphäre aus.“ So hat
Gerald Fütterer hingegen will sich nicht auf eine spezielle Grillart festlegen. „Wenn man richtig grillt, schmeckt man keinen Unterschied. Aber es kommt auch immer auf den persönlichen Geschmack an.“ Beim Holzkohlegrill müsse man ein bisschen mehr Zeit mitbringen. Denn bis die Kohle glüht und man das Grillgut auf den Rost legen könne, dauere es etwas. Bei Gas und Elektro indes drücke man auf den Knopf – und wenig später kann‘s losgehen, fügt Gerald Fütterer hinzu.
Wichtig sei beim Kauf eines Grills, dass die Grillfläche ausreichend groß ist, betonen die beiden Grill-Liebhaber unisono. Außerdem raten sie von billigen Grills ab. „Die halten in der Regel nicht lange“, weiß Gerald Fütterer. „Wenn man richtig grillen will, sollte man ein Mal ordentlich investieren. Dann hat man den Grill sein Leben lang“, fügt Herbert Rudolf hinzu. Wichtig sei beim Kohlegrill aber auch das richtige Brennmaterial. „Die Kohle sollte eine möglichst lange Brenndauer haben.“
Gerald Fütterer und Herbert Rudolf unterscheiden das direkte und indirekte Grillen. So wird das Grillgut bei Ersterem direkt über der Glut gegrillt. Beim indirekten Grillen hingegen wird es zum Beispiel an den Rand geschoben. Voraussetzung für das indirekte Grillen ist ein Grill mit Deckel. Diese Methode ist mit dem Braten im Backofen vergleichbar.
Der Trend geht mittlerweile übrigens sogar zum Zweit- und Drittgrill, weiß Gerald Fütterer. „Wenn man Fünf- oder Sechs-Gänge-Menüs auf dem Grill zubereiten will und viele Gäste hat, dann reicht ein Grill nicht mehr aus“, sagt der Koch aus Leidenschaft. Grillen verbindet er im Übrigen mit mediterraner Kost und gesunder Ernährung. „Grillen ist gesund und fettarm, wenn man es richtig macht.“ So setzt er auf bewusstes Grillen mit niedriger Temperatur, „langsam und schonend, sodass die Nährstoffe und Geschmacksaromen erhalten bleiben“. Schwarz und verbrannt darf das Grillgut nicht sein. „Das will das Auge nicht sehen, und außerdem ist es ungesund.“ Steaks solle man nicht „totbraten“ und die Wurst nicht an beiden Seiten, sondern nur an einer Seite einschneiden – sonst platzt sie auf.
Von Fleisch, das man schon mariniert beim Discounter kaufen kann, rät Gerald Fütterer ab. Denn es enthalte Glutamat, und vom Fleischgeschmack sei durch die Marinade nicht mehr viel übrig. Stattdessen sollte man zum Metzger seines Vertrauens gehen und das Fleisch zu Hause selbst marinieren. „Meine Devise lautet: Für meinen Körper ist das Beste gerade gut genug“, rät der Grillexperte dazu, bei Lebensmitteln nicht auf jeden Cent zu schauen. Beim Fleisch, aber auch beim Gemüse empfiehlt Gerald Fütterer, es erst nach dem Grillen zu salzen. Denn so bleibe der Geschmack erhalten.
Übrigens: „Immer mehr Frauen interessieren sich für das Grillen“, hat Gerald Fütterer beobachtet. Grillen ist also längst keine Männerdomäne mehr . . .