Lenningen/Stuttgart. Seit einem Jahr sind die Werkrealschüler aus Lenningen als eines von sechs Projekten in Baden-Württemberg für drei Jahre in den Würth-Förderkreis berufen. Nach einem arbeits- und ereignisreichen Jahr präsentierten die sechs Sieger, die in die Endauswahl kamen, ihre Projekte. Die Konkurrenz beim Ranking der Teilnehmer war entsprechend stark. Das Landesgymnasium für Hochbegabte Schwäbisch Gmünd, das Gymnasium Lorch und Realschulen gehörten dazu. Umso höher ist der tolle vierte Platz einzuschätzen. In Anwesenheit von Bürgermeister Michael Schlecht, Gemeinderat Georg Zwingmann, Werner Schulmeyer vom Lenninger Netz, Gottlieb Dangel und weiteren Gästen wurden im Weißen Saal des Neuen Schlosses die Preise vergeben.
Das Projekt Schülerfirma gibt es seit sieben Jahren und hat sich stets erfolgreich weiterentwickelt. Die Schülerfirma ist fester Bestandteil der Berufsorientierung und der ökonomischen Bildung. Sie hat zum Ziel, den Unternehmergeist der Schüler zu wecken. Außerdem sollen wirtschaftliche Prozesse unter Realbedingungen erlernt werden. Als Innovation wurde im vergangenen Schuljahr eine Tochterfirma – die „Helfende Hände online“, der Onlinehandel der Schülerfirma – gegründet. Arbeiteten in der Schülerfirma bislang Mädchen und Jungen aus den Klassen sieben bis neun, wurde der neue Geschäftszweig Onlinehandel im Wahlpflichtfach Wirtschaft und Informatik der Klasse zehn verankert. Die Firma Würth/Künzelsau förderte die Arbeit mit 5 000 Euro. Diese Mittel mussten projektbezogen eingesetzt werden. Regelmäßige Beratungen durch die Firma MTO, einer Unternehmensberatungsgesellschaft aus Tübingen, Fahrten zu verschiedenen Veranstaltungen und der Kauf von Firmenausstattung konnten so im vergangenen Jahr finanziert werden. Der Onlinehandel hat im Laufe des Schuljahres ein Geschäftsmodell entwickelt, das sich sehen lassen kann. Kernziel ist der Online-Verkauf von Produkten der Schülerfirma. Dadurch schließt sich der Kreis in der Kooperation der beiden Schülerfirmenzweige. Von der Auftragsannahme über die Produktion, die Buchführung und den Versand erstreckt sich nun ein geschlossener Wirtschaftskreislauf. Die Klärung der Rechtsstellung, die Produktwahl, eine Recherche des Marktes mit einer anschließenden Marktanalyse, die Preiskalkulation und das Erstellen eines netztauglichen Angebots wurde von den „Jungunternehmern“ umgesetzt. Nach reiflicher Überlegung war klar, dass die „Helfende Hände online“ Freundschafts- und Liebesschlösser sowie verschiedene Schlüsselanhänger mit individuellen Gravuren in ihrem Onlineshop auf http://gwrs-lenningen.de/ im Internet anbieten werden. Auch auf dem Schulgelände wurde, mit der finanziellen Unterstützung durch die Firma Würth, ein Freundschaftszaun aufgebaut, an dem immer wieder ein neues Schloss angehängt wird.
In einer kurzweiligen und spritzigen Präsentation stellten die Werkrealschüler die beachtlichen Entwicklungen der Schülerfirma den Gästen im Rahmen der Preisverleihung vor. Dabei konnte das Präsentationsteam unter der Leitung von Agata Ososinska, Asena Kurtulan, Luka Badt und Kamil Pietrasz mal witzig, mal sportlich, aber vor allem kompetent und gut informiert die vielen Fragestellungen und die Wege der Problemlösungen aufzeigen. Für das neue Schuljahr sind der Aufbau eines professionellen Onlineshops und eine neue Produktentwicklung geplant: ein Nistkasten mit Kamera, die einen störungsfreien Blick in die Kinderstube von kleinen Vögeln erlaubt.
Die Preisverleihung und die Weiterarbeit im Würth-Förderkreis bleibt Ansporn, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzuarbeiten. Denn, wie endete die Präsentation: „Wir sind jetzt nicht nur die ,Helfende Hände‘, sondern auch die ,Helfende Hände online … online … online …“