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Gut gerüstet für große Aufgaben

Bilanz Die VR-Bank Hohenneuffen-Teck verzeichnet weiterhin ein solides Wachstum. Am neuen Verwaltungssitz in Dettingen arbeiten künftig rund 80 Mitarbeiter. Baubeginn ist voraussichtlich im Frühjahr 2020. Von Frank Hoffmann

Ein deutliches Plus bei Einlagen, Krediten und im Verbundgeschäft: Die VR-Bank Hohenneuffen-Teck blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2018 zurück. Entsprechend gut gelaunt hat das Führungstrio der genossenschaftlichen Bank gestern die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahrs präsentiert. „Wir strahlen heute mit der Sonne um die Wette“, sagte Vorstandssprecher Bruno Foldenauer und nannte Kundennähe und Innovation als wesentliche Faktoren für die positive Entwicklung. „Wir stellen uns den Herausforderungen der Digitalisierung und erhalten gleichzeitig die Regionalität.“ Mit diesem Mix konnte die Bank offensichtlich auch 2018 punkten: Die Bilanzsumme kletterte um 3,5 Prozent auf 788 Millionen Euro, die Kundeneinlagen wurden um 4,7 Prozent auf 630 Millionen Euro gesteigert, und bei den Krediten gab es ein Plus von 1,7 Prozent auf nun 518 Millionen Euro.

Zinsüberschuss weiter rückläufig

Gleichzeitig schlägt sich natürlich die Nullzinspolitik der europäischen Zentralbank in der Bilanz der VR-Bank nieder: Der Zinsüberschuss und damit die wichtigste Einnahmequelle der Bank ist weiter rückläufig. Im vergangenen Jahr, so Vorstandsmitglied Stefan Gerlach, musste ein Rückgang um 5,1 Prozent auf 15,6 Millionen Euro verkraftet werden. Weil aber gleichzeitig sein Vorstandskollege Thomas Krießler von einem deutlichen Plus von 5,2 Prozent beim Provisionsüberschuss auf nun 5,2 Millionen Euro berichten konnte, liegt der Jahresüberschuss mit 1,7 Millionen nur 1,2 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Zudem wurden die Verwaltungskosten nochmals reduziert: Das 2014 ausgegebene Ziel, 750 000 Euro an Verwaltungskosten mit der Fusion einzusparen, ist längst erreicht: „Inzwischen haben wir deutlich über eine Million Euro geschafft“, berichtet Stefan Gerlach. Abzulesen ist dies auch an der Personalentwicklung: Der höhere Umsatz wurde von einer nochmals reduzierten Zahl an Beschäftigten realisiert. 2017 hatte die Bank 152 Mitarbeiter, aktuell sind es 146.

Eine weitere Verringerung der Kosten soll die Bündelung aller internen Verwaltungstätigkeiten in einem Neubau in Dettingen bringen. Auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Diez wird sich die Bank in den geplanten Gebäudekomplex mit Hotel und Büroräumen einmieten und dort alle Aufgaben ohne direkten Kundenkontakt zusammenfassen. Voraussichtlich 80 und damit über die Hälfte der Mitarbeiter sollen ihr Büro dann in Dettingen haben. Bruno Foldenauer rechnet damit, dass im Frühjahr 2020 Baubeginn ist, die Bauzeit ist mit eineinhalb Jahren veranschlagt.

Derzeit wird mit Hochdruck am Raumkonzept für Dettingen gewerkelt, und Foldenauer, Gerlach und Krießler freuen sich schon jetzt auf „attraktive Arbeitsplätze in grüner Umgebung mit hervorragender Infrastruktur“. Für die Kunden ändert sich durch das neue Verwaltungszentrum nichts. Auch die Filiale in der Dettinger Bahnhofstraße bleibt bestehen, in dem Neubau wird es lediglich eine SB-Stelle geben.

Neben den Planungen für Dettingen treibt die VR-Bank sehr intensiv die Entwicklung und Vermarktung neuer digitaler Produkte vo­ran, um auch für online-affine junge Kunden attraktiv zu bleiben. Ab Mitte März ist die Genossenschaftsbank deshalb auch auf Facebook und Instagram vertreten. Zudem beschäftigt sich eine „Denkfabrik“ mit Mitarbeitern aus den unterschiedlichsten Abteilungen seit einigen Monaten mit der Zukunft der Bank.