Lokales
Gut so!Kommentar

Die Rechnung bekommt die Stadt nun geliefert. 14 Spielhallen haben sich mittlerweile hier niedergelassen. Sie ziehen nicht nur Süchtige von nah und fern an, sondern blockieren auch wertvolle Gewerbeflächen, zum Beispiel in der neu gestalteten Unteren Max-Eyth-Straße – von der ästhetischen Wirkung gar nicht zu sprechen. Diese Defizite können auch die 354 000 Euro (2008) aus der Vergnügungssteuer nicht wieder wett machen.

Es stimmt: Spielhallen sind legal. Ob man das für gerechtfertigt hält oder nicht, spielt da zunächst einmal keine Rolle. „Wenn es keine baurechtlichen Hindernisse gibt, haben wir keine Handhabe“, hat Bürgermeister Günter Riemer im Februar dem Teckboten gesagt. Bebauungspläne zu ändern, um die Ansiedlung von Spielhallen zu verhindern, widerspreche dem Grundsatz des Verfahrens. Fakt ist aber: Städte wie Esslingen haben genau das jahrelang getan. Das Ergebnis ist: In Esslingen gibt es zwei Spielhallen. Mehr nicht.

Nun wird Kirchheim nachholen müssen, was es versäumt hat. An der Zahl 14 lässt sich nicht mehr viel ändern, die bestehenden Spielhallen genießen Bestandschutz. Deshalb werden sie nach wie vor das Stadtbild prägen. Aber die Stadt kann mit Hilfe des Vergnügungsstättenkonzepts dafür sorgen, dass sich die Spielhallen nicht noch weiter ausbreiten, als es ohnehin der Fall ist. Das ist ihre Verpflichtung, zum Wohle aller Bürger und besonders jener, die die Kontrolle über ihr Spielverhalten verloren haben.ANTJE DÖRR