Neidlingen kann mit höheren Gewerbesteuereinnahmen rechnen
„Haben eine Handbreit Wasser unterm Kiel“

Eine der größten Unsicherheiten in der Finanzplanung der Kommunen ist die Gewerbesteuer. Deshalb schätzen die Gemeinden meist eher vorsichtig. So auch in Neidlingen. Nach aktuellem Zwischenstand kann die Gemeinde im Jahr 2014 etwas mehr erwarten als eingeplant.

PETER DIETRICH

Neidlingen. Durch den Bürgermeisterwechsel wurde der Neidlinger Haushalt für 2014 erst im April verabschiedet. Daher gab es bis zum 30. Juni nur wenige Veränderungen. Dennoch konnte Weilheims Kämmerer Sascha Schneider dem Gemeinderat einige Anpassungen verkünden.

Die Gewerbesteuer ist im Haushalt mit 750 000 Euro einkalkuliert, aktuell beträgt das Veranschlagungssoll rund 906 000 Euro. Einen Teil dieser Mehreinnahmen muss die Gemeinde als Umlage wieder abgeben. Dennoch bleibt ein deutliches Plus. Hinzu kommen ein wenig mehr Einkommensteuer und Schlüsselzuweisungen. In der Summe erhöht sich die Zuführungsrate von geplanten 368 0000 Euro auf 523 000 Euro. Da die Gemeinde Neidlingen keine Bauplätze mehr zu verkaufen habe, erläuterte Schneider, sei die mit dem laufenden Betrieb erwirtschaftete Zuführung die einzige Quelle, mit der die Gemeinde Investitionen finanzieren könne.

Der Umbau des Dachgeschosses des Kindergartens zur Kinderkrippe wurde inklusive den Eigenleistungen des Bauhofs mit gut 135 000 Euro abgerechnet. Für dieses Projekt flossen 2014 6 600 Euro mehr als geplant. Dafür gab der Bauhof für ein gebrauchtes Ersatzfahrzeug 5 200 Euro weniger als im Haushalt eingestellt aus.

Insgesamt pendelt der Neidlinger Haushalt 2014 um die Null: Geplant war eine Rücklagenentnahme von gut 55 000 Euro. Nach aktuellem Stand kann die Rücklage stattdessen mit knapp 95 000 Euro aufgefüllt werden. „Schon kleine Änderungen bei Gewerbesteuer oder Finanzausgleich können dazu führen, dass sich das Blatt wendet“, sagte Schneider. Der Finanzzwischenbericht bringe „nicht ganz die erhoffte Befreiung“. Das sah auch Bürgermeister Klaus Däschler so: „Wir haben eine Handbreit Wasser unterm Kiel.“

Der Jahresabschluss für 2013 wird in der ersten Sitzung nach der Sommerpause vorgestellt. Dann, so Schneider, lasse sich auch die Finanzplanung für 2015 und für die Jahre 2016 bis 2018 aktualisieren.