Der Weilheimer Gemeinderat setzt auf erneuerbare Energie – Überkapazität am Bauhof
Hackschnitzel heizen Limburgschule

32 Jahre hat die Heizung der Weilheimer Limburgschule bereits auf dem Buckel. Sie soll durch eine neue Anlage ersetzt werden. Holzhackschnitzel und Gas sorgen künftig für warme Klassenzimmer.

Weilheim. „Schon zweimal ist die Heizung in diesem Winter defekt gewesen“, sagte Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle im Gemeinderat. Eine aufwendige Komplettsanierung der überalterten und unwirtschaftlichen Anlage sei nicht mehr sinnvoll. Deshalb hat sich die Verwaltung mithilfe von Fachplanern auf die Suche nach Alternativen zur bisherigen Gasheizung gemacht. Eindeutiger Siegläufer unter den verschiedenen Varianten ist eine Anlage mit zwei Kesseln, die mit Holzhackschnitzeln beziehungsweise Gas betrieben werden. Das Gas Brennwertgerät soll jedoch lediglich die Spitzenlast abdecken.

Wie Kurt Linsenmayer vom Weilheimer Stadtbauamt erläuterte, habe auch die bisherige Zwei-Kessel-Heizung in der Grundschule eine gewisse Versorgungssicherheit gewährleistet. Deshalb wird weiterhin zweigleisig gefahren und auf einen erneuerbaren Brennstoff gesetzt. In erster Linie solle mit den Holzhackschnitzeln geheizt werden. „Das Hackgut kostet gegenüber Gas weit weniger“, sagte Linsenmayer. „Zudem fällt es am Bauhof an.“

Dort gebe es immer Überkapazitäten. Im Keller der Schule sollen 50 Schüttraummeter gelagert werden. „Um 70 Prozent des jährlichen Heizbedarfs zu decken, bräuchten wir sechs Anlieferungen“, so Linsenmayer. Notwendig sei, die Zufahrt an der Schule etwas zu verbreitern, um die Hackschnitzel über den Lichtschacht in den Keller schütten zu können.

Mit Gesamtkosten von 180 000 Euro war die von der Verwaltung vorgeschlagene und vom Gemeinderat einhellig begrüßte Lösung zwar nicht die günstigste. Die höheren Investitionskosten gegenüber einer reinen Gasheizung amortisieren sich gemäß den Berechnungen aber bereits nach acht Jahren. Das mache auch die überplanmäßigen Kosten in Höhe von 80 000 Euro vertretbar. „Wir haben kalkuliert, als würden wir die Hackschnitzel aufkaufen. Weil wir sie vom Bauhof abnehmen, bekommen wir sie eigentlich günstiger“, sagte Linsenmayer.

Auf die Frage von Stadträtin Gerda Schrägle erklärte er, bei der Berechnung der Anlage sei ein Turnhallenneubau nicht berücksichtigt. „Wir wissen ja noch gar nicht, was einmal realisiert wird.“

Hartmut Hummels Frage nach Fördergeldern musste Kurt Linsenmayer ebenfalls verneinen. „Es gibt zwar Fördertöpfe, jedoch schließen sie jeweils am 31. Oktober fürs Folgejahr. Wir können mit dem Projekt aber nicht mehr so lange warten.“ Im vergangenen Herbst wiederum sei noch nicht klar gewesen, dass schon dieses Jahr eine neue Heizung benötigt werde.