Kirchheim. Rund 400 Besucher nahmen am Sonntag bei Sonne und Wind dieses Angebot wahr. Einen Schwerpunkt bildeten an diesem Vormittag die Musik und das gemeinsame Singen, sehr ansprechend gestaltet vom Beauftragten der evangelischen Kirche für Popularmusik, Kilian Haiber und seiner Band. Der Sänger Uli Eisele aus dem Raum Ludwigsburg beeindruckte dabei durch eine sehr warme und ausdrucksstarke Stimme, die den Inhalt der geistlichen Lieder überzeugend interpretierte.
Ausgehend vom aktuellen Kinofilm „Noah“, mit Russel Crowe in der Hauptrolle, der am Freitag zuvor im Sommernachtskino zu sehen war, ging es über das Thema der „Sintflut“ auch um die Frage der Gottesbilder. Das wurde eindrücklich dargestellt in einem pantomimischen Anspiel, das deutlich machte, wie Menschen sich ihren Gott oft selbst „bauen“ wollen und dabei den wahren Gott nicht erkennen.
Diesen Gedanken nahm Pfarrer Jochen Maier in seiner Predigt auf. Die Darstellung der Person des Noah im Kinofilm verdeutlicht aus seiner Sicht die Suche des Menschen nach Gott, von dem Noah zunächst den Auftrag bekommt, die Arche zu bauen und damit die Tiere vor dem Verderben zu retten. Im Laufe der Zeit wird er aber selbst zum Richter, der das Strafgericht Gottes vollziehen möchte. Erst am Ende wird ihm klar, dass Gott die Welt nicht vernichten, sondern retten will. Pfarrer Maier sieht darin die klare biblische Botschaft, dass auch für die Christen heute nicht die Gebote oder Fehltritte das Wesentliche im Glauben sind, sondern das Vertrauen auf den liebenden und barmherzigen Gott.
Das Angebot, nach dem Gottesdienst noch zum Gespräch da zu bleiben und die Begegnung über die Gemeinde- und Konfessionsgrenzen hinweg zu nutzen, wurde von einer ganzen Reihe der Besucher gerne wahrgenommen, zumal einige Verpflegungsstände des Sommernachtskinos extra zu diesem Anlass geöffnet hatten. Der ökumenische Kinogottesdienst findet jährlich statt und wird von einer Vorbereitungsgruppe der „Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen“ gemeinsam organisiert. vs