Ein Klimaschutzkonzept für die Teckstadt
Horb in Kirchheim?

Kirchheim erhält ein „Integriertes Klimaschutzkonzept“. Erstellt wird es von einer bayerischen Bietergemeinschaft, wobei eine „aktive Mitarbeit durch die Bürgerschaft“ ausdrücklich erwünscht ist.

Kirchheim. Simone Brengelmann von der Green City Energy AG sprach im Kirchheimer Gemeinderat drei wichtige Säulen eines Klimaschutzkonzepts an: die Einsparung von Energie, die Effizienz in der Nutzung – beispielsweise durch Kraft-Wärme-Kopplung oder Wärme-Rückgewinnung – sowie den Ausbau der erneuerbaren Energien. Willi Steincke von der KlimaKom eG ging dagegen mehr auf die Gestaltung des Konzepts ein, das in circa einem Jahr vorliegen soll. Das 160 bis 180 Seiten starke Werk solle Handlungsfelder für die kommenden Jahre aufzeigen. Gleichzeitig dämpfte er überzogene Erwartungen: „Die ganz großen CO2-Einsparungen wird es noch nicht gleich geben.“

Immer wieder stellten die Vertreter der Bietergemeinschaft den Vergleich zu einem ähnlichen Konzept der Stadt Horb an, das bereits vorliegt. Das veranlasste Hagen Zweifel, den Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler, den Sinn des ganzen Konzepts grundsätzlich in Frage zu stellen: „Wir können weltweit nur sehr, sehr wenig bewegen von Kirchheim aus.“ Und weil die Verhältnisse in Horb und in Kirchheim so unterschiedlich nicht sein könnten, dürfte es wohl genügen, das Klimaschutzkonzept von Horb einfach abzuschreiben und um die Kirchheimer Details zu ergänzen. Dadurch lasse sich sicher auch sehr viel Geld sparen, das für ein eigenes Klimaschutzkonzept der Stadt Kirchheim ausgegeben werden müsse.

Auch Bernhard Most, der Vorsitzende der FDP/KiBü-Fraktion, sprach eher verhalten von einem „ehrgeizigen Vorhaben“. Wenn das Konzept erst einmal erstellt sei, gelte es, die Reaktionen darauf abzuwarten. „Hoffentlich wird es ein Erfolg für die Stadt“, sagte er abschließend.

In der Tat dürfte das Kirchheimer Konzept in etwa so aussehen, wie es Hagen Zweifel in der Diskussion angedeutet hat: ein bestehendes Konzept, ergänzt durch Kirchheimer Details. Aber Simone Brengelmann erklärte das aus ihrer Sicht: „Natürlich wird man das Rad nicht jedes mal neu erfinden.“ Wenn man bei einem Klimaschutzkonzept wie dem für Kirch­heim wieder ganz von vorne anfangen müsste, dann würde es auch wesentlich teurer werden.

Willi Steincke hob außerdem die Kirchheimer Details als etwas ganz Besonderes hervor: „Der Mehrwert des Kirchheimer Konzepts entsteht dadurch, dass an zwei Samstagen 60 bis 70 Leute zusammenkommen, die genau wissen, was in Kirchheim geht und was nicht geht.“ – Was nun zunächst einmal geht, das ist die Datenerhebung, -sichtung und -analyse. Beginn ist am 1. September.