Bissingen startet Sanierung und Erweiterung der Aussegnungshalle – Ein Halbe-Million-Euro-Projekt
In Zukunft Wetterschutz im Trauerfall

Mit dem gestrigen „kleinen Spatenstich“ für die Erweiterung und Sanierung der Bissinger Aussegnungshalle startet die Gemeinde ein Halbe-Million-Euro-Projekt und erfüllt damit einen lange gehegten Wunsch ihrer Bürger.

Bissingen. 1958 gebaut und 1981 erweitert, sind Trauergäste auf dem Bissinger Friedhof bei entsprechender Witterung Regen und Schnee ausgesetzt – vor allem bei großen Beerdigungen. Das wird sich nun ändern. Nach den Plänen von Architekt Manfred Weil soll eine sanierte und geschlossene Aussegnungshalle Schutz gegen die Unbilden der Natur geben.

Bereits im April vergab der Bis­singer Gemeinderat ein erstes Teilpaket der Gewerke in Höhe von rund 250 300 Euro. In jüngster Ratssitzung wurden weitere fünf Gewerke zu einer Summe von rund 72 500 Euro vergeben. „Damit sind zwei Drittel des Gesamtvolumens vergeben“, gab Bürgermeister Marcel Musolf bekannt.

Ein letztes, drittes Paket wird das Ratsgremium im Juni in Angriff nehmen. Insgesamt wird die runderneuerte Aussegnungshalle die Gemeinde knapp eine halbe Million Euro kosten. Ein satter Brocken für das strapazierte Bissinger Gemeindesäckel.

In der Gemeinderatssitzung freute sich der Bürgermeister, dass die Angebotssummen trotz einiger Ausreißer im Kostenrahmen geblieben seien. Der Grund: Angebote, die unter der Kostenberechnung lagen, glichen die Peaks wieder aus. „Wenn es im Juni so weitergeht, ist mir nicht bange“, so Musolf.

Bei den bisherigen Gewerken kamen zum Großteil Handwerker aus der Region zum Zuge.

Mit dem gestrigen „kleinen Spatenstich“ begannen die Arbeiten an den Außenanlagen. Die Hecken und Büsche auf dem Rasen vor dem Vorplatz der Aussegnungshalle müssen abgeräumt und Erde abgebaggert werden, um das Gebäude erweitern zu können. Dann wird eine neue Mauer gesetzt.

Die Umbettung der Soldatengräber erfolgt Ende Mai, Anfang Juni. Danach beginnen die Rohbauarbeiten. Insgesamt sieht der Zeitplan ein Ende der Sanierung und Erweiterung Anfang November vor.

Wie Bürgermeister Musolf sagte, werden die Bauarbeiten bei Trauerfeiern und Beerdigungen unterbrochen.

Der ursprünglich vorgesehene Kostendeckel von 400 000 Euro konnte aufgrund der maroden Infrastruktur nicht eingehalten werden: Ziegel sind brüchig, Wasser drang in die Schalung ein und beschädigte tragende Hölzer.