Zum Artikel „Kirchheimer Stadtwerke bauen aus“ vom 18. Januar
Man muss sich verwundert die Augen reiben, über vermehrt vorgestellte Baumaßnahmen, die uns als Erbschaft nach dem Motto hinterlassen werden: „Schaut her - wir haben‘s ja!“ Schon lange werden unsere Steuergelder für oft Unnötiges verbraten. Stadtwerke zur Grundversorgung sind vom Zweck her eine gute Einrichtung. Gut ist auch, wenn wir dabei nicht über Gebühr abgezockt werden. Mit menschlicher Grundversorgung Profit zu machen ist aber zu verachten! Strom, Gas, Wasser, Heizung und Lebensmittel müssten absolut steuerfrei sein. Das wäre ein erster Ansatz. Nicht jedoch der Drang von Verwaltungen, es unbedingt besser machen zu wollen als die Privatwirtschaft. Die erledigt solche Aufgaben günstiger und effizienter als der Beamtenapparat - und sie hat das bessere Personal! Mit Heimsuchung der Energie-, Versorgungs-, Weltuntergangs- und Nachhaltigkeitseuphorie kommen leider wieder Gedanken auf, erneut staatliche Planwirtschaft einzuführen. Eigenbetriebe wie die Stadtwerke werden aufgebläht! Noch mehr Personal, noch mehr private Angebote zu kommunalisieren, um möglichst profitabel andere Löcher der Misswirtschaft stopfen zu können?
Bei 3,8 Millionen Euro für ein größeres Verwaltungsgebäude wird günstige Energieversorgung zum Absurdum! Diese Millionen müssen erst wieder verdient sein! Wenn mehr Mitarbeiter und Aufgaben als Argument für einen Millionenbau herhalten müssen, bleibt die Frage ungeklärt: Warum wurde 2018 die Wasserabrechnung an die Deutsche Post in Karlsruhe extern vergeben? Die Nachfrage der FDP-„KiBü“ vom Januar 2019, „was sich die Stadt beziehungsweise die Stadtwerke von der Fremdvergabe versprechen, was die externe Vergabe kostet und ob im Gegenzug nicht benötigtes Personal abgebaut wurde“, hat die Kirchheimer Stadtchefin bis heute nicht beantwortet! Wenn trotz Fremdvergaben ein teurer Neubau für mehr Personal und mehr Aufgaben durchgeboxt wird, liegt nahe, dass der Gemeinderat erneut geblendet und angelogen wird.
Albert Kahle, Kirchheim, Kreisrat der FDP und ehemaliger Stadtrat der FDP-„KiBü“