Fussball Bezirksliga
Jaksche setzt auf das Prinzip Hoffnung

Fußball-Bezirksliga Nur der TV Neidlingen kann von den Teckteams unbeschwert in der Rückrunde starten. Der Fokus beim VfL: raus aus dem Keller. Von Reimund Elbe

Wer zum Rückrundenauftakt bezüglich erfüllter oder enttäuschter Erwartungen der Teckregion-Bezirksligisten philosophiert, muss die direkt vor Rundenbeginn getätigten Aussagen betrachten. Die Neidlinger? Hatten sich damals grundsätzlich die Wiederholung des einstelligen Tabellenplatzes vorgestellt. Und in diesem Dunstkreis tummeln sie sich tatsächlich. Der Vorsaison-Neunte geht als Liga-Achter in Runde zwei und bekommt es am Sonntag mit dem VfL Kirchheim zu tun. „Wir müssen uns nicht lange motivieren, wenn es gegen den VfL geht“, stellt Neidlingens Spielertrainer Patrick Kölle klar. Zum Lieblingsgegner avanciert der Ex-Regionalligist freilich nicht. Zwei TVN-Gala-Auftritten in der vergangenen Saison (5:1, 2:0) folgte nämlich eine 1:5-Abfuhr in dieser Spielzeit.

Maßgeblich für die Klatsche der Neidlinger: VfL-Dreifachtorschütze Samuel Bosler. Der Wind hat sich jedoch gedreht. Während die Neidlinger mit 24 Zählern im Soll sind, aktuell gar bestplatziertes Team aus der Teckregion, ist der Trend kein Freund des VfL: Die Kirchheimer taumeln Richtung Gefahrenzone. Vor Rundenstart lebte in Kirchheim das Prinzip Hoffnung. „Wir wollen mit vielen jungen Spielern und einigen routinierten Akteuren wieder oben mitspielen“, sagte VfL-Abteilungsleiter Oliver Klingler damals. Die Realität sieht so aus: Zum Relegationsplatz besteht nur noch ein Puffer von vier Punkten auf Denkendorf, aktuell auf Tabellenplatz 13. Bei Zuwachs aus der Landesliga würde dieser Platz sogar zum Direktabstiegsplatz. Das 0:2 gegen den TV Nellingen vor knapp zwei Wochen führte an der Jesinger Allee zum Bewusstseinswandel. Ab sofort gilt das Hauptaugenmerk der Kellerregion.

Würze bekommt das Duell zwischen dem VfL und dem TV Neidlingen nicht nur durch das Lokalkolorit, sondern auch durch die möglichen Folgen der Begegnung: Im Falle eines Neidlinger Sieges würde der Vorsprung auf sieben Zähler anwachsen, siegt das Team von Michel Forzano, wären die Teck­region-Klubs punktgleich.

Heftig war der Rückschlag für die SGEH am vergangenen Samstag beim 0:2 gegen den TSV Neckartailfingen. Für die Sportgemeinschaft brachte das Spiel weder Punkte noch Tore, zudem eine Sperre für den eingewechselten Gökhan Demir (Gelb-Rot). Besonders nervte SGEH-Trainer Dieter Hiller, dass die Gäste offensivstärker waren. „Wir sind nicht gefährlich genug in den Sechzehnmeterraum gekommen“, erinnert sich der Chefcoach und will im Heimmatch gegen den TV Nellingen deutlich mehr von seiner Offensivabteilung sehen. Besonders auch deshalb, weil die Sportgemeinschaft den eigenen Zielen hinterherhechelt. „Wir sind auf gutem Weg, deutlich weiter als vergangenes Jahr, aber noch nicht an der Obergrenze“, hatte noch im vergangenen August Dieter Hiller vor dem Saisonstart frohlockt. Das Hinspiel verlor die SGEH auf der Filder 1:2.

Sportgemeinschaft wie Sportfreunde haben vor dem Rückrundenstart eins gemeinsam: Beide Teams stehen auf einem direkten Abstiegsplatz. „Ich habe die Hoffnung, dass die Rückrunde besser wird“, sagt Robin Jaksche, verletzter Spielertrainer der SF Dettingen. Am Sonntag trifft der Neuling auf ein Team, das den SFD gleich am ersten Spieltag in die Grenzen wies. „Das 0:5 damals in Donzdorf war allerdings auch unserem dünnen Kader in den Sommerferien geschuldet“, relativiert Jaksche. Der einstige Verbandsligakicker weiß um die Probleme. „Wir brauchen jetzt einfach auch Glück“, benennt der Dettinger Coach den wichtigen Baustein für den möglichen Weg zum Ligaverbleib.

Die Dettinger Aussage von SFD-Abteilungsleiter Christian Renz hat sich derweil rundum bestätigt: „Es wird ein harter Kampf um den Klassenerhalt.“ Wie wahr.