Experten rechnen mit natürlicher Fluktuation
„Jeder wird gebraucht“

„Jeder Mitarbeiter wird gebraucht“. Dies hat Krankenhaus-Gutachter Christof Mutter gestern trotz des vorgeschlagenen Abbaus von Doppelstrukturen und einer Anpassung der Bettenzahl an den tatsächlichen Bedarf versichert.

Esslingen. Bei einer Umsetzung der von den Gutachtern der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young sowie der CMK Krankenhausberatung vorgeschlagenen Lösung können nicht nur alle Krankenhausstandorte im Landkreis Esslingen erhalten werden, sondern es muss auch niemand Angst vor einer betriebsbedingten Kündigung haben.

„Für die Umsetzung der künftigen Klinikenlandschaft brauchen beide Klinikunternehmen alle Leute, die da sind“, sagte CMK-Gutachter Christof Mutter. Dabei ging der Experte von Ernst & Young, Nils Söhnle, davon aus, dass sich der Bedarf an Klinikmitarbeitern bis 2016 durch eine „natürliche Fluktuation“ anpassen wird. Söhnle rechnete damit, dass mittelfristig insgesamt 120 weniger Beschäftigte benötigt werden. Das sind 20 im medizinischen Bereich und 100  im Bereich der Verwaltung.

Nicht zuletzt dürfte dies mit dem Abbau an Doppelstrukturen zu tun haben. So sieht das von den Experten empfohlene Modell die Kliniken Esslingen und Ruit, ähnlich wie Nürtingen, Kirchheim und Plochingen, als eine Einheit, sozusagen den Zentralversorger an zwei Standorten.

So soll die Urologie von Ruit nach Esslingen umziehen. Die Geburtshilfe wird es künftig bei Umsetzung des Modells im etwa acht Kilometer von Ruit entfernten Esslingen geben. Was die Doppelstruktur der Chirurgie und Unfallchirurgie anbelangt, so sollen in Ruit künftig nur noch die planbaren Fälle operiert werden. An welchem der beiden Standorte die teure Nuklearmedizin und Strahlentherapie angesiedelt wird, muss innerhalb der Klinikenunternehmen abgestimmt werden.