Ihre Mannschaft hat zum zweiten Mal in dieser Finalserie unglücklich verloren. Diesmal waren Sie mit einer Roten Karte und damit Punkt für den Gegner in der entscheidenden Schlussphase nicht ganz unschuldig.
Hernandez: Die Rote Karte war aus meiner Sicht völlig unberechtigt. Mein Protest galt nicht den Schiedsrichtern. Das war einfach eine sehr emotionale Situation. Es war zudem nur ein Punkt. In einem Satz sind 25 Punkte zu vergeben. Deshalb haben wir diesen entscheidenden Satz nicht verloren.
Sie hatten wegen des VfB-Heimspiels Mühe, zur Halle zu gelangen. Inwieweit hat das die Vorbereitung beeinträchtigt?
Hernandez: Das war schon eine seltsame Situation. Wir hatten Berechtigungsausweise, um die Polizeiabsperrungen passieren zu können. Trotzdem ließ man uns nicht durch. Das war aber an diesem Tag unser kleinstes Problem.
Glauben Sie noch an die Chance gegen Dresden?
Hernandez: Natürlich. Ich habe absolutes Vertrauen in diese Mannschaft. Ich habe noch nie ein Team trainiert, das so furchtlos ist wie dieses. Die Atmosphäre im Training nach dem Samstagsspiel hat mich darin bestärkt. Wir glauben an unsere Stärken. Dresden ist Titelverteidiger, die haben deutlich mehr individuelle Klasse und den doppelten Etat im Vergleich zu uns. Trotzdem sind wir nicht chancenlos.
Wie beurteilen sie die Entwicklung von Jelena Wlk?
Hernandez: Sie hat trotz ihrer Verletzung zu Saisonbeginn große Fortschritte gemacht. Sie hat enormes Potenzial und ist sehr wichtig für uns. Aber sie ist auch eine sehr junge Spielerin, die Zeit braucht, sich zu entwickeln.
Was sind ihre größten Stärken?
Hernandez: Sie hat für ihr Alter bereits viel Erfahrung als Beachvolleyballerin sammeln können. Das tut ihr gut, und davon profitiert sie auch in der Halle. Sie kann dadurch sehr gut mit Druck umgehen. Jelena kennt keine Furcht. Hinzu kommt, dass sie spielerisch nur wenig Schwachpunkte hat. Sie ist offensiv wie defensiv stark und ist eine gute Aufschlägerin. Ich bin überzeugt, sie wird ihren Weg in der Bundesliga gehen, solange sie gesund bleibt.
