Fussball Kreisliga A
Jesingen verteidigt die Pole-Position

Kreisliga-Szene Drei Spiele, drei Siege: Die Brust der „Gerstenklopfer“ wird immer breiter. Anders sieht es bei den SF Dettingen und dem TSV Weilheim II aus. Von Walter Rau

Licht und Schatten wechseln sich nach dem dritten Spieltag in der Fußball-Kreisliga A, Staffel 2, für die Teck-Vertreter ab. Während Jesingen, mit dem dritten Sieg in Folge an der Tabellenspitze, und Nabern von einem gelungenen Start sprechen können, müssen Dettingen und Aufsteiger Weilheim II als Schlusslicht zunächst kleinere Brötchen backen.

Hart umkämpft, aber mehr als verdient hat der TSV Jesingen seine Spitzenposition bei Aufsteiger TSV Linsenhofen behauptet. Matchwinner war Kosta Kalaitzis, der fünf Minuten vor Abpfiff nach einem Eckball aus dem Gewühl heraus aus 13 Metern trocken abzog und den Ball in den Winkel knallte. „Eine mega Bude“, war sein Trainer Danell Stumpe begeistert. Co-Trainer Gaetano Caruana krittelte noch etwas an der Chancenverwertung, vor allem in der zweiten Halbzeit. „Bis zur Pause sind wir noch ein wenig in Schönheit gegen einen defensiv eingestellten Gegner gestorben. Wir haben den Rückstand aber zum Glück noch vor der Halbzeit egalisieren können. Nach dem Seitenwechsel haben wir nichts mehr zugelassen und die Partie dominiert“, so Caruana. Nun geht es mit breiter Jesinger Brust in die Englische Woche. Am Donnerstag geht die Reise nach Grötzingen, ehe das Derby gegen die SFD auf dem Programm steht. „Unser Ziel sind natürlich sechs Punkte“, fordert der 39-Jährige.

Sechs Punkte aus den vergangenen beiden Auswärtspartien im Nürtinger Raum holte bereits der SV Nabern und schaffte die Kehrtwende nach der Saisonauftaktpleite gegen Bempflingen. Bezirksliga-Absteiger FV 09 Nürtingen, schon in der Vorwoche in Oberboihingen mit 1:6 gebrandmarkt, zog gegen den Club vom Oberen Wasen im Wörth mit 2:5 ebenso den Kürzeren. Kevin Herbert wurde mit drei Treffern zum Naberner Matchwinner. Kuriosum: Die letzten drei Gegentreffer für den SVN fielen allesamt durch Foulelfmeter. „Aus dem Spiel heraus lassen wir wenig zu. Bis zur Pause hatten wir die Partie komplett im Griff, erlebten dann aber eine kleine Schwächephase, die im 2:2 endete. Am Ende konnten wir aber nochmal deutlich zulegen. Ich bin sehr zufrieden“, erklärte Naberns Spielertrainer Marcel Geismann, der im Tor stehend bei allen Elfmetern machtlos war. Nun zeigt sich, ob der Naberner Lauf auch am kommenden Donnerstag zuhause gegen den starken Aufsteiger Harthausen Bestand hat.

Wie die eigene „Erste“ steht auch der TSV Weilheim II noch ohne Punkte und sogar noch ohne eigenen Torerfolg da. In einem ereignisarmen Spiel bei Türkspor Nürtingen 1973 fiel der entscheidende Treffer freilich durch eine Standardsituation. Biran Darboe, vergangenes Jahr noch für den TSVW in der Landesliga am Ball, sorgte mit einem schönen Freistoß bereits vor der Pause für das goldene Tor. „Uns haben heute leider die personellen Alternativen gefehlt, um Druck aufbauen zu können. Das ist normalerweise ein klares 0:0 gewesen, kommentierte TSVW-Trainer Robert Walter den Langweiler-Kick. Paul Schrievers wird nach einem im Training erlittenen Außenbandanriss noch rund vier Wochen ausfallen. Hannes Luber und die A-Jugendlichen helfen bis auf Weiteres in der Bezirksligamannschaft aus. Bereits am Dienstag empfängt die Walter-Elf mit dem ambitionierten TSV Oberboihingen einen schweren Brocken. Fraglich, ob ausgerechnet dann schon die ersten Saisonpunkte möglich sind.

Wunden lecken bei den SFD

Letztere hat Dettingen in der Vorwoche zwar bereits eingefahren (3:0 gegen Schlaitdorf), doch das 2:4 bei Titelkandidat Grafenberg hat die Sportfreunde wieder zurückgeworfen. „Unser Start war nicht zufriedenstellend. Wir dürfen uns nicht beschweren, wenn wir zur Pause nicht bereits 0:6 statt 0:3 zurückgelegen hätten. 20 starke Minuten nach der Pause reichen dann am Ende gegen so einen Gegner halt nicht“, analysierte SFD-Übungsleiter Robin Jaksche, der selbst mit einer Oberschenkelblessur noch mindestens zwei Wochen ausfallen wird. Sein Co-Trainer Coskun Isci, zur Pause eingewechselt, sorgte mit je einem verwandelten Freistoß und Elfmeter nochmals für einen kleinen Hoffnungsschimmer. Doch als Yannick Frick zehn Minuten vor Schluss verletzt vom Feld musste und Jaksche bereits viermal gewechselt hatte, war eine Dettinger Wende in Unterzahl nicht mehr möglich. „Wir müssen uns weiter durchmogeln bis alle zurück sind, da wir mit den starken Auftaktgegnern doppelt Pech hatten. Zum Glück sind wir Donnerstag spielfrei und können unsere Wunden lecken“, atmet Jaksche ob der Verletztenliste auf.