Kreis Esslingen. Rund 120 000 Kubikmeter Holz müssen innerhalb weniger Monate geerntet werden. Waldstraßen können dann wieder vorübergehend wegen Holzfällarbeiten gesperrt sein. Diese Absperrungen müssen von den Waldbesuchern unbedingt beachtet werden, mahnt das Kreisforstamt Esslingen.
Schon seit dem Jahr 2010 gilt: Wer seinen Ofen mit Holz aus einem Flächenlos heizen will, muss den Förstern einen „Motorsägenführerschein“ vorlegen. Auch allen Käufern von Brennholzpoltern empfiehlt das Forstamt dringend, einen Motorsägenkurs zu besuchen und die richtigen Schnitttechniken zu erlernen – verpflichtend ist das aber im Augenblick noch nicht.
Das wird sich ändern: Ab Herbst 2013 wird im Landkreis Esslingen von jeder Person, die im Wald mit der Motorsäge arbeitet, ein Fachkundenachweis gefordert werden. Das Forstamt appelliert an alle Brennholzkunden, die verbleibende Zeit zu nutzen und sich rechtzeitig um einen Platz in den stark nachgefragten Kursen zu kümmern. Auch dürfe niemals ohne Sicherheitskleidung gesägt werden. Zur Grundausstattung gehörten neben Schnittschutzhose, Helm und Gehörschutz auch stabile Lederhandschuhe und Sicherheitsschuhe. „Die Motorsäge ist ein gefährliches Arbeitsgerät“, erläutert Forstamtsleiter Felix Reining diese Anforderung. Allzu oft könne man im Umgang mit der Motorsäge eine große Unbekümmertheit beobachten. Dies berge ein erhebliches Gefahrenpotenzial in sich.
Um wichtige Sicherheitsaspekte geht es auch bei der Absperrung von Waldstraßen im Zuge der Holzernte. Die Arbeit im Wald bei Wind und Wetter und mit tonnenschweren Baumstämmen ist eine Herausforderung für Menschen und Maschinen. Daher werden die Hiebs-Orte großräumig abgesperrt. Wenn ein Baum zu Fall gebracht wird, wirken ungeahnte Kräfte. Zum Leidwesen der Förster gibt es aber immer wieder Waldbesucher, die die Absperrungen ignorieren. Wer die Absperrung überschreite, warnt das Forstamt, bringe sich in akute Gefahr. Außerdem werden die Waldarbeiter in ihrer anspruchsvollen und gefährlichen Arbeit durch das Missachten von Absperrungen zusätzlich belastet.
Vor allem in den stadtnahen Wäldern, wo der Besucherdruck sehr hoch sei, brennt dieses Problem den Forstleuten unter den Nägeln. Daher weist das Forstamt eindringlich darauf hin, dass alle Absperrungen – ob mit großem Banner oder mit Absperrband in Verbindung mit einer Warntafel ausgeführt – unbedingte Gültigkeit besitzen, rechtsverbindlich sind und eingehalten werden müssen. Wer die Absperrungen dennoch ignoriert, muss mit einer Anzeige rechnen.
Obwohl im Winter rund 120 000 Kubikmeter Holz in den Wäldern des Landkreises geerntet werden, wird der Holzvorrat im Wald nicht weniger. Gewirtschaftet wird streng nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit. Dies bedeutet, dass nicht mehr Holz genutzt wird, als im gleichen Zeitraum nachwächst. Das Forstamt betont, dass mit der Ernte der Hölzer nicht nur ein wertvoller Rohstoff mit einer unschlagbar guten Ökobilanz erzeugt, sondern der Wald gleichzeitig auch noch gepflegt wird. Jeder gefällte Baum mache einem Nachbarbaum Platz, der in der Folge seine Krone und Wurzeln umso besser entwickeln könne. Zusätzlich helfe ein durchdachtes Netz aus Waldwegen und Rückegassen, das die schweren Maschinen nicht verlassen dürften, die Schäden am Boden zu minimieren. „Oberste Priorität bei unserer Arbeit hat neben der Arbeitssicherheit der behutsame Umgang mit dem Ökosystem Wald“, betonte Forstamtsleiter Felix Reining.pm