Neidlingen. Erste Voranmeldungen für die Krippengruppe liegen schon vor, im Juni folgt eine offizielle Anmeldewoche. „Ich gehe davon aus, dass die Krippengruppe gut in Anspruch genommen wird“, sagte Bürgermeister Rolf Kammerlander im Gemeinderat. Buchen Eltern die Frühgruppe und die Mittagsinsel hinzu, erhalten sie maximal sieben Betreuungsstunden am Tag, also 35 Stunden pro Woche. Das kostet dann für Einjährige 318 Euro, für Zweijährige 238,50 Euro. Denn zum Ausgleich für den höheren Aufwand kosten Einjährige das Doppelte, Zweijährige das Eineinhalbfache der normalen Sätze.
Die normalen Sätze sollen als Ausgleich für die Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst und erhöhte Energiekosten zum 1. September um durchschnittlich drei Prozent steigen. Die normale Vormittagsbetreuung kostet statt 73 künftig 75 Euro. Das Komplettprogramm inklusive Nachmittag mit 43 Wochenstunden kostet statt 180,50 Euro künftig 186 Euro. Der Gemeinderat stimmte der Erhöhung und dem Konzept einstimmig zu, die Zustimmung des Kirchengemeinderates steht noch aus.
Nach den Vorstellungen der kommunalen Landesverbände sollen die Eltern mit ihren Beiträgen 20 Prozent der Betriebskosten des Kindergartens tragen. Neidlingen liegt dauerhaft unterhalb dieser Marke. Kammerlander verwies zum Vergleich auf die höheren Preise von privaten Einrichtungen in der Nachbarschaft. Im teuren München kann ein Ganztagesplatz für ein Kind unter drei Jahren bis zu 1280 Euro kosten.
An den Kindergarten Wasserschloß wird außen eine Treppe angebaut, der normale Zugang zum neuen Dachgeschoss erfolgt trotzdem über den Haupteingang des Kindergartens. „Wir haben mehr Platz, als wir dringend bräuchten“, sagte Kammerlander. Zusätzlich eingeplant wurde nun ein Raum, in den sich Eltern während der Eingewöhnungsphase zurückziehen können. Die Krippengruppe wird autonom arbeiten, für die anderen Kinder ändert sich durch deren Einführung nichts. Es gibt aber einen Personalaustausch mit dem Stock darunter. Für die Krippengruppe sind umgerechnet 2,25 Vollzeitstellen eingeplant. Reichen die zehn Plätze nicht aus, wechseln die ältesten Kinder aus der Krippengruppe nach unten in die rote Gruppe. Sie nimmt bis zu fünf Kinder unter drei Jahren auf.
Für die Gemeinde lassen sich die zusätzlichen Kosten noch nicht genau abschätzen. Für die Folgejahre, so Kammerlander, habe das Land die Übernahme von 68 Prozent der Betriebskosten versprochen. Es sei aber noch nicht klar, ob es dabei um die tatsächlichen Betriebskosten gehe – oder nur um fiktiv errechnete.