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"Kampf geht immer"

Till Pape sagt von sich selbst, sein größtes Problem beim Basketball sei das Ding zwischen seinen Ohren. Wie der Kopfmensch im Knights-Team den spektakulären Sieg in Heidelberg erlebt hat, verrät er im Kurzinterview. Von Bernd Köble

Till, Igor Perovics Gefühlsausbruch in der Kabine war der Schlusspunkt hinter einen ungewöhnlichen Abend. Wie überrascht ward ihr?

Nach so einem Spiel, da kann man einfach auch nicht mehr viel sagen. Damit hat aber niemand gerechnet, weil er sonst ja immer so gefasst ist. Das war auch für uns etwas Besonderes und hat genau zum Moment gepasst.

Was passiert im Kopf, wenn man zum dritten Mal in Verlängerung geht?

Da bleibt wenig zum Nachdenken über Spielzüge oder taktische Finessen. Da geht es nur noch darum, wer will es mehr.

Bei Ihnen lief es zu Beginn überhaupt nicht. Am Ende waren Sie aber einer derer, die voll da waren.

Die reguläre Spielzeit war für mich zum Vergessen. Viel schlechter, dachte ich, kann ich nicht mehr spielen. Ich hatte auch nicht mehr damit gerechnet, noch mal reinzukommen. Am Ende ist es mir zum Glück gelungen, den Kopf auszuschalten. Kampf geht eben immer, auch an einem schlechten Tag.

Den Kopf wieder einzuschalten, könnte klappen bis Donnerstag. Wie sieht es mit dem Körper aus nach so einem Spiel?

Wir haben heute ein gutes regeneratives Training. Einige Leute sind natürlich sehr viele Minuten gegangen. Jeder kennt seinen Körper aber gut genug und weiß, was er jetzt tun sollte und was nicht. Im Moment sind alle so heiß, dass man irgendwelche Blessuren ohnehin vergisst.

Das Spiel in Heidelberg könnte man auch als Bewerbung für die neue Saison verstehen. Die eigene Bewerbung schon abgeschickt?

Ich glaube, nicht nur in diesem Spiel.

Also Lust auf mehr?

Ich denke schon. Das wäre sicher eine gute Option.

Eine Frage, die kommen muss: Was hat es mit dem „Schulter-Shaker“ vor jedem Freiwurf auf sich?

Ich treffe einfach am besten, wenn ich locker bin. Wenn ich zu viel nachdenke, verkrampfe ich oft, gerade in den Schultern. Ich glaube, das hat sich vor drei, vier Jahren in meiner Ulmer Zeit eingeschlichen. Ich fand das im Training irgendwie hilfreich. Danach habe ich es eben auch im Spiel gemacht.

(Anmerkung: Till Pape ist mit einer Trefferquote von 90,2 Prozent der sicherste Kirchheimer Freiwurfschütze.)